Die SRA, eine Koalition von führenden zivilgesellschaftlichen Organisationen, Sportorganisationen und Gewerkschaften, hatte den vier Präsidentschafts-Kandidaten einen Fragebogen zu den Themen Korruption, Arbeitsstandards und Menschenrechte zukommen lassen.
Nach der Auswertung der Reaktionen ist die SRA der Meinung, dass nur der Niederländer "ein klares Bekenntnis" zu den Punkten abgegeben habe. "Alle vier Kandidaten haben geantwortet, aber nur Michael van Praag hat in einer detaillierten persönlichen Antwort erklärt, die von der SRA angesprochenen Probleme anzugehen", teilte am Donnerstag die Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International mit, die der Koalition angehört.
Der derzeitige Präsident Joseph S. Blatter habe "keine persönliche Stellungnahme" geschickt. Stattdessen habe sein Büro "die bisherigen Maßnahmen" der FIFA gegen Korruption dargestellt und "auf den laufenden Prozess zur Überarbeitung der Bewerbungskriterien" im Hinblick auf Menschenrechte, Arbeitsstandards und Anti-Korruptions-Maßnahmen verwiesen.
Sylvia Schenk, Sprecherin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland als Teil der SRA-Koalition, sagte: "Auch wenn es zunächst nur Worte sind - die Tatsache, dass alle vier Kandidaten geantwortet und ein Bekenntnis gegen Korruption sowie für Transparenz, zu Menschenrechten und international anerkannten Arbeitsstandards abgegeben haben, zeigt: Die FIFA kann die Probleme nicht länger negieren." Der Garcia-Bericht hatte die Vergabe der WM 2018 nach Russland und 2022 nach Katar untersucht.
Gegen Amtsinhaber Blatter treten am 29. Mai zur Wahl in Zürich neben van Praag der einstige Weltklassespieler Luis Figo (Portugal/42 Jahre) sowie der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein (39) an.