Hintergrund der Auseinandersetzung der Verbände im Nahen Osten sind vermeintliche Restriktionen und Schikanen bei der Reisefreiheit palästinensischer Spieler und Offizieller sowie Rassismus-Vorwürfe. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hatte in den vergangenen Wochen vergeblich versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln.
Die PFA wirft der IFA zahlreiche Repressionen vor. Palästinensischen Spielern und Offiziellen soll systematisch die Reisefreiheit genommen worden sein, zudem geht es um fünf in den besetzten Gebieten beheimatete Klubs (im Westjordanland), die in der israelischen Liga spielen. Die Israelis argumentierten zuletzt, keine Handhabe über das sicherheitsrelevante Vorgehen ihrer Regierung zu haben.
Protest-Aktion in Zürich
Unmittelbar nach der Kongress-Eröffnung war es zu einer Protest-Aktion im Züricher Hallenstadion gekommen. Eine Frau mit Palästina-Flagge in der Hand lief in Richtung Podium, wurde aber von Sicherheitskräften gestoppt. Auch vor dem Hallenstadion war es am Freitag zu Anti-Israel-Protesten gekommen.
"Es ist der völlig falsche Weg, einen politischen Konflikt zwischen zwei Ländern über den Fußball auszutragen", hatte DFB-Präsident Wolfgang dem SID bereits vor dem Kongress gesagt: "Es war immer die Stärke des Fußballs, dass auch in Zeiten der größten Krisen gegeneinander gespielt wurde und durch den Sport Verbindungen entstanden sind."
Ausschluss "nicht der richtige Weg"
Am Montag hatte erneut auch das FIFA-Exekutivkomitee deutlich gemacht, dass "ein FIFA-Mitgliedsverband nicht suspendiert werden sollte, wenn er nicht gegen die FIFA-Statuten verstoßen hat".
Kurz vor der Abstimmung hatte sich der Jüdische Weltkongress (WJC) deutlich gegen den PFA-Antrag ausgesprochen. "Der palästinensische Vorstoß basiert auf Missständen, die die Maßnahmen der israelischen Regierung infrage stellt, aber nicht die der IFA", sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder: "Ein Land auszuschließen, ist nicht der richtige Weg, um Freundschaft zwischen Nationen zu fördern."