"Die UEFA muss intern kritisch ihren Auftritt auf dem Kongress hinterfragen, Schwachpunkte klar definieren und eine Strategie entwickeln, wie künftig europäische Interessen durchgesetzt werden können", sagte Rauball der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Der vom Großteil der UEFA-Verbände unterstützte Prinz Ali bin Al Hussein hatte am Freitag die Präsidentschaftswahl gegen Amtsinhaber Joseph S. Blatter verloren (73:133 Stimmen). Aus den angekündigten Boykottaktionen im Zuge der tiefen FIFA-Krise wurde zudem nichts. Am kommenden Wochenende will die UEFA am Rande des Champions-League-Finales (6. Juni) erneut beraten.
"Der Kongress hat gezeigt, dass Mehrheiten im Sinne der UEFA derzeit nicht verfügbar sind", sagte Rauball: "Dies liegt auch an dem System 'Ein Land, eine Stimme'. Dieser Grundsatz muss reformiert werden."
Rauball fordert Gremium
Zudem regte Rauball erneut die Einsetzung eines Aufsichtsrates über dem FIFA-Exekutivkomitee an, "der ausschließlich aus Fußball-Externen besteht, die zum Beispiel aus den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft, Politik oder Kirchen kommen".
Nur eine "derartige unabhängige Kontrollinstanz könnte wieder ein erstes Stück Glaubwürdigkeit schaffen", sagte der Liga-Boss: "Darüber hinaus sollten die fünf großen Fußballnationen Europas ein Gremium bilden, um in wichtigen Fragen möglichst einheitlich vorzugehen und abzustimmen."