Fans sammeln für Abfindung

SID
Capello bezieht als russischer Nationalcoach ein fürstliches Salär, der Erfolg bleibt jedoch aus
© getty

Russlands italienischer Nationaltrainer Fabio Capello gerät in seiner Wahlheimat auch öffentlich immer stärker unter Druck. Nach der 0:1-Heimpleite der "Sbornaja" gegen Österreich hat sich eine Fan-Initiative für Capellos Entlassung gegründet.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Initiative will 21,4 Millionen Euro sammeln und damit die Abfindung zahlen, die Capello zusteht, sollte er aus seinem bis 2018 laufenden Vertrag entlassen werden.

Gleichgesinnte können ihre entsprechenden Spenden auf einer eigens eingerichteten Internetseite mit dem Titel "Fabio go home (Fabio, geh' nach Hause)" anmelden.

Die Fan-Aktion ist auch eine Reaktion auf die harsche Kritik der russischen Medien an Capellos bisheriger Arbeit nach der Enttäuschung gegen Österreich. "Es wird höchste Zeit, dass man mit der Suche nach den Millionen für Capellos Abgang beginnt", hatte die Moskauer Zeitung Sport Express am Montag getitelt.

Bestbezahlter Nationalcoach der Welt

Tatsächlich steht die Bilanz der Russen in keinem Verhältnis zu Capellos fürstlichem Salär: Der 68-Jährige soll mit einem Gehalt von sieben Millionen Euro jährlich der bestbezahlte Nationalcoach der Welt sein. Unter seiner Regie allerdings blieb Russland beim WM-Vorrundenaus ohne Sieg und muss in der EM-Ausscheidung nach erst zwei Erfolgen - ein 4:0 gegen Liechtenstein und ein 3:0 am "Grünen Tisch" wegen des abgebrochenen Spiels in Serbien - ernsthaft um die Qualifikation für das Endturnier im kommenden Jahr in Frankreich bangen.

Zu Jahresbeginn hätte Capello auch beinahe schon seinen Rücktritt erklärt - aus finanziellen Gründen: Weil der RFU sein Gehalt nicht mehr zahlen konnte, drohte der frühere Trainer des AC Mailand und von Real Madrid sowie ehemalige Teammanager der englischen Nationalelf mit seinem vorzeitigen Abschied. Erst das private Engagement eines milliardenschweren Mitglieds des russischen WM-Organisationskomitees konnte im Winter den Trainer-Wechsel verhindern.