Die Macher von Deutschlands erfolgreicher Bewerbung um die WM-Endrunde 2006 um ihren damaligen Präsidenten Franz Beckenbauer allerdings haben offenbar auch von Warner nichts zu befürchten: "Ich habe mich nie bestechen lassen. Es hat mir nie jemand Geld angeboten, auch nicht die Deutschen", sagte der für viele als Schlüsselfigur in dem Skandal geltende Ex-Minister zu immer wieder aufkommenden Mutmaßungen über Unregelmäßigeiten auch bei Deutschlands Kandidatur.
Warner dementierte außerdem einen finanziellen Zusammenhang von damaligen Verhandlungen über einen geplanten Auftritt des FC Bayern München bei der Nationalmannschaft seiner Heimat mit der später anstehenden Abstimmung über die Vergabe des WM-Turniers 2006: "Das Spiel gegen Bayern München war ein Projekt, es kam aus Termingründen nicht zustande. Es ging nicht um Geld."
Bayern war für Freundschaftsspiele vorgesehen
Die Bayern, bei denen Bewerbungschef Beckenbauer Ehrenpräsident ist, waren vor der Vergabe der WM 2006 für mehrere Freundschaftsspiele in Länder von Mitgliedern der entscheidenden FIFA-Exekutive vermittelt worden. Kritiker spekulieren seither, dass die Abrechnungen der Begegnungen der Verschleierung von Bestechungsgeldern gedient haben könnten. Die deutschen WM-Macher weisen bisher jedoch sämtliche Vorwürfe angeblich unlauterer oder illegaler Mittel im Bewerbungsrennen zurück.
Generell erwartet Warner, der vor vier Jahren schon nach seinem Bruch mit FIFA-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz) wegen Korruption vom Weltverband suspendiert worden war, von der angekündigten Anklage durch die US-Justiz wegen Korruptionsdelikten für sich persönlich keine Probleme: "Ich bin mir keiner Schuld bewusst. War es etwa Korruption, als Barack Obama mich zum Essen eingeladen hat? Oder Putin? Man erweist sich unter mächtigen Männern gegenseitig einen Gefallen, das ist keine Korruption."