"Das Programm von Wolfgang Niersbach baut ein tragfähiges Fundament für den überfälligen Reformprozess der FIFA. Wenn diese Punkte glaubwürdig und zügig umgesetzt werden, wird aus der selbst verschuldeten Krise der FIFA eine echte Chance", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper vor der Eröffnung der Europaspiele in Baku auf SID-Anfrage.
Niersbach hatte am Mittwoch mehrere Veränderungen bei der FIFA zur Bewältigung der Krise des Weltverbandes angemahnt.
Eine zentrale Rolle im Papier des 64 Jahre alten Chefs des DFB ist eine schnellere Ablösung von FIFA-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz) als bisher geplant.
"Braucht personellen Neuanfang"
Durch Niersbachs Plan bezog der DFB als erster der führenden Nationalverbände in der laufenden Debatte über Konsequenzen aus dem FIFA-Korruptionsskandal eindeutig Position in elementaren Fragen. Beobachter stuften den Inhalt von Niersbachs Brief auch als eine indirekte Empfehlung für eine Kandidatur als künftiger FIFA-Chef ein, obwohl der frühere Journalist entsprechende Ambitionen bislang stets verneint hat.
Vesper sprach sich in Baku ebenfalls erneut für einen Führungswechsel an der FIFA-Spitze noch vor einem erst voraussichtlich in sechs Monaten stattfindenden Wahlkongress aus: "Es braucht zu allererst einen personellen Neuanfang mit einem Präsidenten, der in der erbärmlichen Vorstellung, die die FIFA in den letzten Wochen und Monaten geboten hat, keine Rolle gespielt hat."
Ob Niersbach, der erst seit gut zwei Wochen zur Exekutive der FIFA gehört, aus seiner Sicht ein Kandidat für das Spitzenamt bei der FIFA sein könnte, kommentierte der DOSB-Chef nicht.