"Wir mussten feststellen, dass die FIFA bis in die höchsten Ebenen korrupt ist", erklärte Lynch im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Jedes Mal, wenn die FIFA nach internen Untersuchungen korrupte Funktionäre abgesetzt hat, wurden sie durch andere ersetzt, die genau in derselben Art und Weise weitermachten."
Ob auch Blatter aufgrund der Ermittlungen in den USA eine Anklage im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal bei der FIFA fürchten muss, was nach Blatters Abgang am vergangenen Dienstag mehrfach als mögliche Begründung für die Entscheidung des 79-Jährigen genannt worden ist, ließ Lynch weiterhin offen: "Dazu kann ich jetzt nichts sagen."
Am Vortag hatten auch US-Medien berichtet, dass die US-Bundespolizei FBI gegen Blatter ermittelt. Eine offizielle Bestätigung dafür hat auch das FBI bislang nicht abgegeben.
Nach der Verhaftung mehrerer Top-Funktionäre in der Vorwoche in Zürich aufgekommenen Vorwürfe wegen einer vorsätzlichen Inszenierung wies die frühere New Yorker Bezirksstaatsanwältin zurück: "Wir haben die Aktion genau geplant. Wir denken immer darüber nach, wie wir die Verdächtigen am besten und am sichersten verhaften können. Gerade wenn es sich um so viele Verdächtige handelt, ist es wichtig, so viele wie möglich auf einmal festzunehmen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Verdächtige Beweise vernichten oder das Land verlassen. Wir haben die Anklage erhoben, als sie fertig war. Mit der Wahl am Freitag hat das nichts zu tun."