CONCACAF kündigt Vertrag

SID
Ermittlungen des FBI brachten den Skandal um die FIFA und den CONCACAF ins Rollen
© getty

Durch die sofortige Trennung von seinem ins Zwielicht geratenen Vermarktungspartner hat der Kontinentalverband CONCACAF (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) weitere Konsequenzen aus dem Korruptionsskandal um die FIFA gezogen. Der Verband gab am Dienstag wenige Stunden vor Beginn seines regionalen Gold-Cup-Turniers die Kündigung des Vertrages mit Traffic Sports USA bekannt.

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Deren früherer Chef Aaron Davidson war von der US-Justiz in Zusammenhang mit dem Ende Mai öffentlich gewordenen Skandal um Geldwäsche und Betrug angeklagt worden.

Die CONCACAF strebt beim Kampf der internationalen Fußball-Institutionen um Auswege aus der tiefen Vertrauenskrise nach dem Beben vor dem FIFA-Kongress Ende Mai in Zürich ganz offenkundig die Vorreiterrolle an. Erst zu Wochenbeginn hatte der Verband ein mehrteiliges Reformpaket zur Verhinderung künftiger Korruption veröffentlicht. Die FIFA oder Südamerikas ebenfalls massiv von den Schmiergeldzahlungen erschütterter Kontinentalverband CONMEBOL hingegen haben bislang noch keine Veränderungen in ihren Strukturen vollzogen.

Die CONCACAF-Verbindung mit Traffic Sports USA war langfristig angelegt. Vertragsinhalte waren die Rechte am laufenden Gold-Cup, seine drei weiteren Auflagen bis 2021, sieben Spielzeiten der regionalen Champions League bis 2022, Olympia-Qualifikationsspiele, Jugend- und Futsal-Turniere.

CONCACAF hart getroffen

Laut CONCACAF sollen "alle eingegangenen Verpflichtungen gegenüber Sponsoren eingehalten werden und künftige Wettbewerbe wie geplant stattfinden". Die Kontakte zu den derzeitigen Sponsoren will der Verband nunmehr durch sein eigenes Personal pflegen. Die Vergabe von Rechten an künftigen CONCACAF-Veranstaltungen lenkt fortan die nach Zürich eingesetzte Reformkommission mit den nationalen Verbandschefs Sunil Galati (USA), Justino Compean (Mexiko) und Victor Montagliani (Kanada).

Die CONCACAF war vom Ausbruch des Korruptionsskandals vor dem FIFA-Kongress besonders hart getroffen worden. Zu den sieben in der Schweiz auf Antrag der US-Justiz verhafteten Fußball-Funktionären gehörten der damalige CONCACAF-Chef und FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb (Kaimaninseln), Costa Ricas Verbandschef und designiertes FIFA-Exekutivmitglied Eduardo Li sowie Nicaraguas früherer Fußball-Präsident Julio Rocha. Darüber hinaus gelten der langjährige Generalsekretär Chuck Blazer (USA) als geständiger Informant der US-Ermittler und der frühere CONCACAF-Boss Jack Warner (Trinidad und Tobago) als Schlüsselfiguren in dem Skandal.

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