Der 56-Jährige hatte seinen Posten wegen eines Zerwürfnisses mit FIFA-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz) am Ende der WM-Endrunde 2002 in Japan und Südkorea räumen müssen. Zen-Ruffinen war nur vier Jahre zuvor nach Blatters Amtsantritt als FIFA-Präsident zum Generalsekretär des Verbandes aufgestiegen.
Im Zuge schon damals in anderen Angelegenheiten von der europäischen Blatter-Opposition aufgeworfenen Korruptionsvorwürfen hatte der frühere Schiedsrichter 2002 ein brisantes Dossier angelegt, das Hin- und Beweise für Bestechungen in der FIFA-Spitze um Blatter enthalten haben soll.
Der FIFA-Chef ließ seinen einstigen Ziehsohn daraufhin fallen und bewirkte Zen-Ruffinens Rauswurf. Zen-Ruffinens Unterlagen kamen nie an die Öffentlichkeit, und der frühere Referee wurde in seinem Aufhebungsvertrag zur Verschwiegenheit verpflichtet.
"Muss Zäsur an der Spitze geben"
Von den Reformen für eine bessere Zukunft der FIFA, für die der Jurist insgesamt 16 Jahre tätig war, hat Zen-Ruffinen konkrete Vorstellungen:
"Es müssen bestimmte grundlegende Veränderungen stattfinden, ohne die die FIFA ihre Großsponsoren verlieren wird. Man muss zuerst das gesamte juristische Konstrukt verändern, und außerdem müssen die Spitzenkräfte einer strikten Kontrolle unterworfen werden."
Ein Comeback in seiner früheren Spitzenfunktion hält der Familienvater durchaus für möglich. Jedenfalls hält Zen-Ruffinen eine Zusammenarbeit mit UEFA-Präsident Michel Platini im Fall einer derzeit durchaus vorstellbaren Wahl des Franzosen zum Blatter Nachfolgfer für möglich: "Warum nicht? Aber es muss auch eine Zäsur an der Spitze geben."