Um welchen Verdächtigen es sich handelt, ist unbekannt. Das Bundesamt machte dafür Sicherheitsbedenken und Persönlichkeitsschutz geltend.
Die Person bleibt solange in Gewahrsam der Schweizer Behörden, bis sie von einem offiziellen Vertreter der USA abgeholt wird. "Das Bundesamt für Justiz konnte deshalb in einem vereinfachten Verfahren seine Auslieferung unverzüglich bewilligen", teilte die Behörde am Freitag mit.
Vor dem FIFA-Kongress waren die sieben Personen in einer spektakulären Nacht- und Nebelaktion festgenommen worden. Die USA hatten am 2. Juli die Schweiz ersucht, alle Festgenommenen auszuliefern.
Die Kantonspolizei Zürich musste alle FIFA-Funktionäre zu dem Ersuchen anhören. Den Betroffenen wurde anschließend eine Frist von mindestens 14 Tagen gewährt, um dazu Stellung zu nehmen.
Taten in den USA vorbereitet?
Am 20. Mai hatte die zuständige Staatsanwaltschaft für den Bezirk Ost von New York entsprechende Haftbefehle ausgestellt. Es geht um Annahme von Bestechungsgeldern in Höhe von über 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro).
"Als Gegenleistung sollen die mutmaßlichen Bestecher - Vertreter von Sportmedien und von Sportvermarktungsunternehmen - bei der Austragung von Fußballturnieren in den USA und Lateinamerika die Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechte erhalten haben", heißt es in dem Justiz-Schreiben.
Diese Straftaten sollen in den USA abgesprochen und vorbereitet worden sein. Auch die Abwicklung der Zahlungen seien über US-Banken abgewickelt worden.
Die Vereinigten Staaten hatten Ende Mai ein Verhaftungsersuchen gestellt, worauf die Verdächtigen festgenommen und in Auslieferungshaft gesetzt wurden. Am 1. Juli 2015 übermittelte die US-Botschaft in Bern innerhalb der vom bilateralen Auslieferungsvertrag vorgesehenen Frist die formellen Auslieferungsanträge.
Blatter kündigte Rücktritt an
Im Zuge der US-Ermittlungen waren sieben FIFA-Funktionäre am 27. Mai von der Kantonspolizei verhaftet und abgeführt worden, darunter auch die beiden FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb (Kaimaninseln) und Eugenio Figueredo (Uruguay).
Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt unterdessen auf Betreiben der FIFA zudem wegen Unregelmäßigkeiten bei den WM-Vergaben an Russland (2018) und Katar (2022).
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (Schweiz) hatte im Zuge des Skandals knapp 100 Stunden nach seiner Wiederwahl auf dem FIFA-Kongress seinen Rücktritt angekündigt. Am 20. Juli wird das FIFA-Exekutivkomitee über den Termin eines außerordentlichen Kongresses entscheiden. Als möglicher Termin ist der 16. Dezember dieses Jahres im Gespräch.