Kampf gegen Rassismus

SID
Zuletzt waren Spartak-Fans wegen Rassismus negativ aufgefallen
© getty

Russlands Sportminister Witali Mutko hat vor dem Hintergrund der jüngsten Rassismusfälle in den Fußballstadien eine härtere Gangart gegen Fremdenfeindlichkeit zumindest angekündigt. "Wir werden unseren Kampf verstärken", sagte der 56-Jährige am Donnerstag: "Die Sanktionen für solche Dinge haben wir bereits verschärft. Die Übeltäter werden nicht ungestraft davonkommen." Ein Anti-Rassismus-Beauftragter solle zudem kritische Vorfälle untersuchen.

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Mutko relativierte allerdings auch, Rassismus im Fußball sei nicht nur ein russisches Problem. Seine jüngsten Aussagen sind auch eine Reaktion auf den Streit um einen Platzverweis gegen den Ghanaer Emmanuel Frimpong beim Saisonstart der russischen Premier Liga und die wachsende Kritik drei Jahre vor der Heim-WM.

Frimpong hatte sich am vergangenen Wochenende im Gastspiel mit FK Ufa bei Spartak Moskau (2:2) offenbar gegen Affenrufe und Beschimpfungen durch Zeigen des Mittelfingers gewehrt und war dafür vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen worden. Der Verband sah rassistische Entgleisungen jedoch nicht als erwiesen an und verzichtete auf eine Strafe für Spartak. Frimpong wurde dagegen für zwei Spiele gesperrt.

"Dass der Verband keinen Beweis für Rassismus gesehen oder gehört haben will, ist ein Witz", schrieb Frimpong bei Twitter: "Wir leben in einer verrückten Welt." Auch der brasilianische Nationalstürmer Hulk von Zenit Sankt Petersburg hatte die Anfeindungen gegen Frimpong bereits verurteilt. "Es ist eine Schande. So etwas geschieht in der russischen Liga beinahe in jedem Spiel", sagte der 28-Jährige, der in der Vergangenheit selbst Opfer von Verunglimpfungen geworden war.

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