9 Tore! Barca holt sich den Supercup

Von Adrian Fink
Lionel Messi erzielte erstmals in seiner Karriere zwei Freistoßtore in einer Partie
© getty

Der FC Barcelona gewinnt den Supercup gegen den FC Sevilla in einem höchst unterhaltsamen Spiel mit 5:4 nach Verlängerung. Die Katalanen führten bereits mit 4:1, doch Sevilla kämpfte sich in die Verlängerung. Dort avancierte der wechselwillige Pedro zum Matchwinner.

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FC Barcelona - FC Sevilla 5:4 n.V. (4:4, 3:1)

Tore: 0:1 Banega (3.), 1:1 Messi (7.), 2:1 Messi (15.), 3:1 Rafinha (44.), 4:1 Suarez (52.), 4:2 Reyes (57.), 4:3 Gameiro (72./Foulelfmeter), 4:4 Konoplyanka (81.), 5:4 Pedro (115.)

Wahnsinns-Spiel in Tiflis! Die Fakten: Torreichster Supercup aller Zeiten, erstmals vier Gegentore für Barca unter Luis Enrique, eine Messi-Premiere und Sevilla holt drei Tore auf - es war ein unglaunliches Fußball-Fest, das Barca trotz einem zwischenzeitlichem Sevilla-Run für sich entscheiden konnte.

Von Anpfiff an präsentierten beide Teams Offensiv-Spektakel pur, wobei der Außenseiter den besseren Start erwischte: Bei einem mustergültig getretenem Freistoß von Ever Banega blieb Marc-Andre ter Stegen nur das Nachsehen. Doch bereits in der siebten Minute war der Vorteil für Sevilla dahin, denn Barca bekam ebenfalls einen Freistoß nahe am Sechzehner zugesprochen. Lionel Messi nahm sich die Kugel und zirkelte das Leder unhaltbar für Beto in die Maschen.

Die Akteure gönnten sich aber immer noch keine Zeit zum Verschnaufen: Nur sieben Minuten nach dem Ausgleich wurde der ehemalige Sevilla-Profi Ivan Rakitic 25 Meter zentral vor dem Gehäuse zu Fall gebracht. Die Torentfernung war kein Problem für Messi, der das Leder mit Hilfe des rechten Innenpfostens im Kasten unterbrachte - es war der dritte direkt verwandelte Freistoß in einer unglaublich spektakulären Anfangsviertelstunde.

Zudem feierte Messi ein Novum: Zum ersten Mal in seiner Karriere konnte La Pulga in einem Pflichtspiel für Barca zwei Freistöße in einem Spiel versenken. Ganz nebenbei war es für den Argentinier im Kalenderjahr der 37. Treffer im 36. Pflichtspiel.

Sevilla kämpft sich zurück

Mit der Führung im Rücken übernahm Barca zunehmend die Initiative und beinahe hätten die Katalanen bereits in der 28. Minute nach einem wunderbar vorgetragener Angriff durch Suarez erhöht, aber Schiedsrichter William Collum entschied zurecht auf Abseits. Kurz vor der Halbzeit war es dann doch soweit: Erst scheiterte Suarez freistehend gegen Beto, doch der Uruguayer sicherte sich den Abpraller und bediente den einlaufenden Rafinha perfekt (44.) - 3:1 zur Halbzeit.

Der nächste Rückschlag für Sevilla folgte kurz nach dem Seitenwechsel: Suarez tauchte nach einem schönen Zuspiel von Busquets alleine vor Beto auf und versenkte die Kugel aus der Drehung im Eck (52.). Doch wer dachte, dass die Spieler von Sevilla angesichts der vermeintlich aussichtslosen Lage die Köpfe hängen lassen würden, wurde eines Besseren belehrt: Nur fünf Minuten nach der vermeintlichen Entscheidung verwertete Reyes eine Flanke von Vitolo zum 2:4 (57.).

Sevilla hatte jetzt Blut geleckt und spielte weiter mutig nach vorne. Die Belohnung gab es in der 72. Minute, als Jeremy Mathieu Vitolo im Sechzehner am Trikot zog. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kevin Gameiro souverän zum Anschlusstreffer.

Immobile bereitet den Ausgleich vor

Die Blanquirrojos befanden sich jetzt im Aufwind und drängten auf den Ausgleich. Als hätte die Partie noch nicht genug Pointen gehabt, spekulierte ausgerechnet der eingewechselte Ciro Immobile bei einem Patzer von Marc Batra im eigenen Sechzehner richtig und passte den Ball in den Laufweg von Evgen Konoplyanka, der dem Spektakel mit dem achten Treffer des Tages die Krone aufsetzte (81.).

In der Verlängerung gingen es beide Mannschaften dann ruhiger an, sodass kaum Torchancen entstanden. Als sich alle bereits auf das Elfmeterschießen einstellten, folgte der nächste Teil der Messi-Show. Der Superstar war bei einem Dribbling nur mit einem Foul zu stoppen. Den Freistoß setzte er zwar noch in die Mauer und seinen Nachschuss hielt Beto noch stark, doch der eingewechselte Pedro stand richtig und konnte den Abpraller in die Maschen wuchten (115.). Da Sevilla im Anschluss trotz zweier hochkarätiger Möglichkeiten nicht mehr der Ausgleich gelang, durfte Barca den Pokal in die Höhe stemmen.

Damit haben die Katalanen nach der Meisterschaft, dem Pokal und der Champions League den vierten Titel unter Dach und Fach gebracht. Gewinnen die Katalanen auch den spanischen Supercup gegen Athletic Bilbao und den Weltpokal Ende des Jahres, würde Luis Enrique mit seinem Team die perfekte Saison hinlegen.

FC Barcelona - FC Sevilla: Daten & Fakten zum Spiel