Arsenal begeht "Selbstmord"

SID
Petr Cech machte bei seinem ersten Premier-League-Einsatz für Arsenal keine gute Figur
© getty

"Albtraum", "Horror", "Selbstmord": Beim Fehlstart in die Premier League sieht der FC Arsenal mit den Weltmeistern Per Mertesacker und Mesut Özil nicht aus wie ein Titelkandidat.

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"Albtraum", "Horror", "Selbstmord": Beim Fehlstart in die Premier League sieht der FC Arsenal mit den Weltmeistern Per Mertesacker und Mesut Özil nicht aus wie ein Titelkandidat.

Kapitän Per Mertesacker stapfte missmutig und mit gesenktem Haupt in die "Players' Lounge" im Emirates-Stadion. Den Saisonstart mit dem englischen Fußball-Pokalsieger FC Arsenal hatte sich der Weltmeister ganz anders vorgestellt.

"Das ist eine schwere Niederlage für uns", sagte er nach dem überraschenden 0:2 (0:1) zum Auftakt der Premier League gegen West Ham United mitgenommen, ehe er zu etwas Kampfgeist zurückfand: "Wir müssen sehr wachsam sein, zurückzuschlagen wird jetzt umso wichtiger. Und wir sind dazu in der Lage!"

Am Sonntag gastieren die Gunners um Mertesacker und Mesut Özil bei Crystal Palace - eigentlich ein Aufbaugegner. Doch Arsenal offenbarte gegen die Hammers seltsam viele Mängel. Teammanager Arsène Wenger schimpfte, seine Elf habe bei den Gegentoren durch Cheikhou Kouyaté (43.) und Mauro Zárate (57.), die der neue Torhüter Petr Cech mit Patzern ermöglichte, "Selbstmord" begangen.

Der Express berichtete von einem "Albtraumdebüt mit Schülerfehlern" ausgerechnet des Keepers, der Arsenal endlich wieder zu einem Titelkandidaten machen sollte. Der Guardian sprach vom "Horrorstart für Arsenal und seinen Torwart"; Cech entschuldigte sich: "Das war im Drehbuch nicht vorgesehen."

Wenger: "Das betraf nicht nur Cech"

Wenger wollte ihn nicht zum Sündenbock stempeln. "Das betraf nicht nur Cech, wir haben genug Erfahrung in der Abwehr. Das waren zwei sehr billige Gegentore", sagte er. Chef dieser Defensive ist Spielführer Mertesacker. "Es sieht so aus, als ob wir mehr arbeiten müssten", gab der zu. Dass dem 0:1 ein Freistoß vorausging, fand der insgesamt solide Mertesacker "enttäuschend, weil wir daran sehr viel gearbeitet haben".

Mehr Sorgen als die defensiven Aussetzer dürften Arsenal die Probleme im Angriff machen. "Im letzten Drittel sah es so aus als wäre der letzte Ball immer die falsche Entscheidung gewesen", meckerte Mertesacker. Für den zielführenden Pass ist bei Arsenal "Zehner" Özil hauptverantwortlich.

Angebot für Benzema?

Der, schrieb der Guardian, sei von West Hams 16-jährigem Debütanten Reece Oxford "zur Bedeutungslosigkeit verurteilt" worden. Özil bemühte sich zwar unablässig und hatte in der Schlussphase noch einige gute Szenen. Für einen Spieler, von dem Wenger im Vorfeld "mehr als zehn Saisontore" verlangt hatte, war es aber zu wenig.

"Wenn sich eine außergewöhnliche Lösung auftut", sagte Wenger angesichts der Harmlosigkeit vor dem Tor über mögliche Zukäufe, "dann werden wir's machen". Noch in dieser Woche, hieß es am Montag in britischen Medien, werde er Real Madrid ein Angebot für Karim Benzema unterbreiten.

Der französische Nationalspieler scheint wechselwillig, seit Madrids neuer Coach Rafa Benítez eine zentralere Rolle für Gareth Bale andeutete. Ohne einen weiteren Top-Angreifer, so lautete das vorläufige Fazit von Arsenals Stürmer-Legende Thierry Henry, werde es jedenfalls wieder nichts mit der Meisterschaft.

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