Das berichtete der US-Mediendienst Bloomberg unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld der FIFA und Valckes. Außer der angeblich weit über seinen Vertrag hinaus gehenden Abfindung verlangte der bisher engste Mitarbeiter von FIFA-Boss Joseph S. Blatter (Schweiz) demnach auch den grundsätzlichen Verzicht der Organisation auf etwaige Klagen gegen seine Person in Zusammenhang mit seiner Amtsführung.
Valcke war am vergangenen Donnerstag von der FIFA-Spitze nach achtjähriger Amtszeit von seinen Aufgaben entbunden worden. Nur Stunden zuvor hatten Mitarbeiter einer Züricher Ticketing-Agentur öffentlich erklärt, der 54-Jährige habe in seiner FIFA-Funktion bei Verhandlungen über Verträge in Zusammenhang mit den WM-Endrunden von 2010 bis 2022 persönliche Gewinnbeteiligungen in Millionenhöhe ausgehandelt. Valcke, der auch nach Angaben der Belastungszeugen letztlich kein Geld erhalten haben soll, weist sämtliche Anschuldigungen bislang zurück und hat sich an einen unbekannten Ort zurückgezogen.
Valcke deutete Abschied von der FIFA bereits an
Bereits nach der Eskalation des FIFA-Skandals Ende Mai hatte Valcke seinen Abschied spätestens nach der Wahl eines Nachfolgers für Blatter im Februar 2016 angedeutet. Zuvor war die Nummer zwei der FIFA-Hierarchie im Zusammenhang mit Südafrikas Bewerbung um das WM-Turnier 2010 durch eine Zehn-Millionen-Dollar-Anweisung in die Karibik in die Kritik geraten.
Intern soll Valcke kurz darauf und damit auch vor Veröffentlichung der neuen Vorwürfe gegen seine Person den Wunsch geäußert haben, die FIFA möglichst zeitnah verlassen zu können, und als Gegenleistung einen Millionen-Bonus und den FIFA-Verzicht auf mögliche Strafverfolgung verlangt.
Blatter wollte dem Bloomberg-Bericht zufolge nur bedingt auf Valckes Wünsche eingehen. Wegen der laufenden Ermittlungen im Korruptionsskandal wollte der FIFA-Boss seiner "rechten Hand" den vorzeitigen Abgang bestenfalls mit einer Abfindung in Höhe der bis Vertragsende fälligen Gehaltszahlungen versüßen, keinesfalls jedoch auf die Option auf spätere Klagen wegen Fehlern im Amt verzichten.