Zur Begründung nannte ein Sprecher der Behörde die Verlängerung der Vorbereitungszeit für die gesetzlich zur Mitarbeit verpflichteten Unternehmen.
Die Verzögerung beim WPS bedeutet abermals die Verschiebung angekündigter Verbesserungen besonders für die ausländischen Arbeiter auf den zahlreichen Baustellen in dem Golf-Staat auch für die WM-Endrunde 2022.
Abschaffung des Kafala-Systems verschoben
Die auf internationalen Druck angekündigte Abschaffung des überwiegend geächteten Kafala-Systems, durch das eingewanderte Arbeiter weitgehend entrechtet und zu Schwerstarbeit unter unwürdigsten Bedingungen gezwungen werden, ist ebenfalls schon mehrfach verschoben und von Katars nunmehr bis zum Ende des Jahres versprochen.
Durch das WPS sollen die Arbeiter künftig entweder 14-tägig oder monatlich verlässlich via Banküberweisungen bezahlt werden. Katar erhofft sich von der Maßnahme auch einen ersten Schritt zur Verbesserung seines aufgrund zahlreicher Todesfälle auf WM-Baustellen ramponierten Images im Ausland.
"Das WPS ist Teil einschneidender Veränderungen", hatte das katarische Arbeitsministerium bereits im vergangenen Mai die geplante Reform vorschnelle als Erfolgsmodell gepriesen.
Amnesty International zeigt sich skeptisch
Die Menschenrechts-Schutzorganisation amnesty international (AI) hingegen muss sich nach der Verschiebung der Neuerung in ihrer Skepsis bestätigt sehen: "Prinzipiell ist das ein positiver Schritt", sagte AI-Sprecher Mohamed Qadri, "es muss aber abgewartet werden, wie es letztlich umgesetzt wird."
Der Fußball-Weltverband FIFA hat im Zuge der Forderungen nach einem Entzug der WM-Gastgeberrolle für 2022 mehrfach auf Zusicherungen von Katars Regierung für Verbesserungen der Menschenrechte und der Arbeitsbedingungen hingewiesen.
Anlass für eine effektive Erhöhung des öffentlichen Drucks auf ihren WM-Partner für Verbesserungen und mehr Schutz von ausländischen Arbeitern hat die FIFA bislang nicht gesehen.