"Die WM 2006 war ein Sommermärchen, und sie ist ein Sommermärchen. Das Sommermärchen ist nicht zerstört. Es hat keine schwarzen Kassen gegeben, und es hat keinen Stimmenkauf gegeben", versicherte Niersbach (64) am Montag während der Vorstellung des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund. Fragen ließ Niersbach im Anschluss an seine Erklärung nicht zu.
Das WM-OK habe den Bewerbungsprozess "mit lauteren Mitteln" für sich entschieden, versicherte er. Die "Behauptungen des Spiegels" werde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) "widerlegen und presserechtlich dagegen vorgehen".
"Die Kernbehauptung weisen wir mit allem Nachdruck kategorisch zurück", sagte Niersbach. Die Frage, wofür eine Überweisung von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA verwendet wurde, sei Gegenstand interner Untersuchungen: "Und wir haben extern eine renommierte Wirtschaftskanzlei damit beauftragt."
Indizien für Ungereimtheiten
Der DFB-Präsident will die Vorwürfe schnellstmöglich aus der Welt schaffen ("Das wäre uns lieb"), konnte aber keinen Zeitrahmen nennen. Der Spiegel hatte in der am Samstag erschienenen Ausgabe Indizien für Ungereimtheiten im Bewerbungsprozess veröffentlicht.
Kern des Artikels war eine angebliche Überweisung des früheren adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus an das Bewerbungs-OK vor der WM-Vergabe in Höhe von heute 6,7 Millionen Euro.