Verfolgung mit Nachdruck

SID
Franz Beckenbauer ist eine der zentralen Personen in der DFB-Affäre
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Die vom DFB engagierte Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer wird mit Nachdruck den Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 an Deutschland nachgehen. "Wir legen großen Wert auf die Unabhängigkeit unserer Untersuchung und die Seriosität der Ergebnisse. Wir werden den Sachverhalt sorgfältig prüfen und möglichst zeitnah unsere Erkenntnisse vorlegen", sagte Professor Christian Duve, Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer, in einer DFB-Presseerklärung.

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Bereits am Montag war der ehemalige WM-OK-Präsident Franz Beckenbauer befragt worden. Die Untersuchungen sollen auch Klarheit darüber bringen, "welche (ehemaligen) Organmitglieder und Mitarbeiter des DFB jeweils und ab wann Kenntnis von den jeweiligen Vorgängen hatten", heißt es in der Verbands-Mitteilung. Bislang gibt es gerade in dieser Hinsicht sehr widersprüchliche Angaben von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und seinem Vorgänger Theo Zwanziger.

Der DFB kündigte an, die Untersuchungen nach Kräften zu unterstützen. "Wir werden die externe Prüfung vollumfänglich unterstützen und der Kanzlei alles zur Verfügung stellen, was zu einer lückenlosen Aufklärung beitragen kann", betonte DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel. Der 1. DFB-Vize-Präsident Rainer Koch unterstrich nochmals, dass auch der DFB-Kontrollausschuss Untersuchungen durchführen werde.

Die Ermittlungen sollen Aufschluss über die Hintergründe der ominösen Zahlung von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA geben. Mehr als zehn Rechtsanwälte der Kanzlei haben nach DFB-Angaben in den Räumlichkeiten des Verbandes übergangsweise ein Büro bezogen.

Geprüft werden auch mögliche zivilrechtliche Konsequenzen für "heutige oder ehemalige Organmitglieder oder Mitarbeiter des DFB bei ihrer Tätigkeit für den DFB oder als Mitglieder des Bewerbungs- oder Organisationskomitees". Dabei geht es wiederum um die Zahlung von 10,3 Millionen Schweizer Franken von Robert Louis-Dreyfus oder einer eventuellen Zahlung von 6,7 Millionen Euro an die FIFA. Der DFB will durch die Witschaftskanzlei auch prüfen lassen, ob der DFB Ansprüche auf (teilweise) Rückzahlung der Summe von 6,7 Millionen Euro gegen die FIFA oder Dritte hat.

Die WM-Qualifikation im Übebrlick

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