Mutmaßlich muss Beckenbauer wegen der "Fragebogen-Affäre" im Zuge der Ethiker-Untersuchung der Umstände bei der Vergabe der WM-Endrunden 2018 an Russland und 2022 an Katar mit einer Sanktion rechnen.
Der Kaiser hatte einen Katalog von Fragen der ermittelnden Kammer zunächst unbeantwortet gelassen und war daraufhin bereits im Sommer 2014 vorübergehend suspendiert worden.
Wegen des "Aprilscherzes", wie Beckenbauer die Strafe seinerzeit zunächst bezeichnet hatte, durfte der frühere Weltmeister-Kapitän und -Teamchef keine Spiele des WM-Turniers in Brasilien besuchen.
"Akte Beckenbauer"
Später beantwortete Beckenbauer die Fragen des damaligen FIFA-Chefermittlers Michael J. Garcia (USA). In der Vorwoche hatten die FIFA-Ermittler die "Akte Beckenbauer" an die rechtsprechende Kammer zur Entscheidung weitergegeben.
Bei der Terminierung einer Entscheidung könnte insbesondere auch die Koordinierung der Planungen der von mehreren Kontinenten stammenden Kammer-Mitglieder eine Rolle spielen.
Der Münchner Hans-Joachim Eckert hatte sich im Verfahren gegen Beckenbauer als Deutscher ebenso für befangen erklärt wie sein australischer Vertreter Allan Sullivan aufgrund der Bewerbung seines Heimatlandes um die beiden nächsten WM-Endrunden.