Dessen Anwalt ließ aber umgehend ausrichten, dass Blatter weiter im Amt bleiben werde. "Auch wenn Coca-Cola ein wertvoller Sponsor der FIFA ist, ist Herr Blatter nicht dieser Meinung und glaubt vielmehr aus Überzeugung, dass es nicht im besten Interesse der FIFA wäre, wenn er sein Büro räumen würde, noch würde es den Reformprozess voranbringen. Deshalb wird er nicht zurücktreten", heißt es in dem Statement des New Yorker Anwalts Richard Cullen.
Der 79-jährige Blatter will trotz des weitreichenden Korruptionsskandals bei der FIFA und der Eröffnung eines Strafverfahrens durch die Schweizer Bundesanwaltschaft gegen seine Person bis zum 26. Februar an seinem Posten festhalten. Dann soll ein Nachfolger gewählt werden, bis zum 26. Oktober läuft die Bewerbungsfrist.
"Zum Wohle des Spiels" habe Coca-Cola die Rücktrittsforderung an Blatter herangetragen, damit ein "glaubwürdiger und nachhaltiger Reformprozess" eingeleitet werden könne, teilte der Konzern mit: "Mit jedem Tag, der vergeht, nimmt das Ansehen der FIFA weiteren Schaden."
Schon im Juli Forderungen nach Reformen
Eine Woche zuvor hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft das Verfahren gegen Blatter wegen des "Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung" sowie eventuell "wegen Veruntreuung" eröffnet, der FIFA-Boss wurde tags darauf als Beschuldigter vernommen.
Am Montag ließ Blatter dann allerdings über Richard Cullen erstmals mitteilen, dass er seinen Platz an der FIFA-Spitze vorerst behalten werde. "Präsident Blatter sprach heute zur FIFA-Belegschaft und informierte sie, dass er mit den Behörden kooperiere, wiederholte, dass er nichts Illegales oder Unzulässiges gemacht habe, und erklärte, dass er Präsident der FIFA bleiben werde", hieß es in der Mitteilung.
Schon im Juli und August hatten die großen Geldgeber eine unabhängige Reform-Kommission bei der FIFA gefordert. Coca-Cola, McDonalds und Visa gehören seit langem zu den wichtigsten Sponsoren des Weltverbandes. Weitere Premium-Geldgeber der FIFA sind Adidas, Gazprom und Hyundai/Kia.