Entsprechend sieht Blatter Niersbach an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach der Pressekonferenz vom vergangenen Donnerstag schwer unter Druck: "Da kommt mir der Schlusskommentar der ARD in den Sinn: 'Es sollte ein Befreiungsschlag für Niersbach werden, doch wahrscheinlich war es ein Eigentor.'"
Niersbach hatte mit Hinweis auf persönliche Erinnerungen von Beckenbauer an ein Treffen 2002 mit Blatter in der Zentrale des Weltverbandes FIFA eine angebliche 6,7-Millionen-Euro-Zahlung des früheren adidas-Chefs Robert Louis-Dreyfus erläutert.
Demnach hätte Blatter die Zahlung gegenüber Beckenbauer zur Bedingung für einen spätere 170-Millionen-Euro-Zuschuss der FIFA für die deutschen WM-Macher erklärt, ehe Dreyfus für das WM-OK gegen einen Schuldschein Beckenbauers in Vorleistung gegangen wäre.
2005 sollen die WM-Organisatoren das Geld über den Umweg FIFA als Beitrag zu einem Kulturprogramm an Dreyfus zurückgezahlt haben. Auch an diesen Vorgang, der in der WM-Affäre Mitte Oktober als erstes bekannt geworden war, will sich Blatter nicht erinnern können: "Ich war nicht involviert."