Schily glaubt nicht an Korruption

SID
Ex-Bundesinnenminister Otto Schily (r.) sieht keine Hinweise, die den Spiegel-Vorwurf bestätigen
© getty

Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily sieht keine Hinweise darauf, dass Deutschland die WM 2006 gekauft hat. Der 83-Jährige habe zu keinem Zeitpunkt Informationen erhalten, die den Verdacht 'schwarzer Kassen' begründen.

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Schily, der selbst im Aufsichtsrat des Organisationskomitees saß, sagte der Bild am Sonntag zu den im Spiegel erhobenen Vorwürfen: "Ich habe keine Veranlassung, die Erklärung des DFB-Präsidiums in Zweifel zu ziehen."

Und weiter: "Als Mitglied des Organisationskomitees für die Fußball-WM habe ich zu keinem Zeitpunkt Informationen erhalten, die den Verdacht 'schwarzer Kassen' begründen."

Der Spiegel hatte berichtet, die WM seit mutmaßlich gekauft worden. Das Bewerbungskomitee soll eine schwarze Kasse eingerichtet haben, die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus heimlich mit 10,3 Millionen Schweizer Franken - damals 13 Millionen Mark - gefüllt haben soll.

"WM nicht gekauft"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestreitet die Vorwürfe vehement. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erklärte dazu am Samstag: "Ich kann versichern, dass es im Zusammenhang mit der Bewerbung und Vergabe der WM 2006 definitiv keine 'schwarzen Kassen' beim DFB, dem Bewerbungskomitee noch dem späteren Organisationskomitee gegeben hat", sagte der 64-Jährige dfb.de, "die WM war nicht gekauft."

Schily sagte der Bild am Sonntag: "Alle Zahlungen des DFB einschließlich der gesamten Buchhaltung wurden seinerzeit von dem damaligen Schatzmeister des DFB, Dr. Theo Zwanziger, sorgfältig geprüft. Das gesamte Zahlenwerk müsste nach meiner Kenntnis auch nach Abschluss der Fußball-WM nochmals zu einem Zeitpunkt, in dem ich dem Organisationskomitee nicht mehr angehört habe, nochmals überprüft worden sein."

Wenn es bei einer Zahlung des DFB an die FIFA, so Schily weiter, Unklarheiten gebe, "gehört das zur Verantwortung der FIFA und liegt außerhalb der Verantwortung des Organisationskomitees. Da Dr. Theo Zwanziger als späteres Mitglied des Exekutivausschusses der FIFA sicherlich Zugang zu der Buchhaltung der FIFA hatte, kann er am ehesten dazu Auskunft geben."

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