"Ich glaube an die Ausweitung der WM, wenn man sich die Erfahrungen anschaut, die wir in Europa mit der Euro gemacht haben", sagte Infantino der Nachrichtenagentur AP und verwies auf die Erfahrungen mit der EM 2016 in Frankreich: "Schauen Sie sich die Qualifikation an, in der es einige Teams, die sich noch nie qualifiziert hatten, geschafft haben und einige Teams, die sich immer qualifiziert haben, es nicht geschafft haben."
Durch die Aufstockung des EM-Teilnehmerfeldes auf 24 Teams sei in der Qualifikation eine völlig neue Dynamik entstanden. "Wenn es einem ernst mit der Entwicklung des Fußballs ist, dann musst man mehr Verbände im besten Fußball-Event der Welt involvieren: der WM", so Infantino.
Kandidatur-Verzicht für Platini möglich
Ob der aktuelle UEFA-Generalsekretär allerdings überhaupt zur Wahl antritt, ist noch unklar. Im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport bestätigte er, dass er seine Kandidatur zurückzieht, sofern die 90-Tage-Sperre von UEFA-Präsident Michel Platini abläuft und der Franzose sich offiziell bewerben darf.
"Platini ist mein Präsident, ich arbeite seit neun Jahren mit ihm zusammen", sagte Infantino: "Ich werde nicht gegen Michel antreten, wenn er kandidiert. Dann werde ich mich zurückziehen. Das ist das Prinzip der Loyalität." Zum heutigen Stand gebe er allerdings 100 Prozent, "nicht nur für Europa, sondern für den Weltfußball", sagte Infantino.
Platini, derzeit Präsident der UEFA, ist wie FIFA-Boss Joseph S. Blatter von der Ethikkommission des Weltverbandes wegen einer dubiosen Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken für 90 Tage gesperrt worden. Die Ermittler vermuten Schmiergelder, die Beschuldigten sprechen von einem Honorar, das Platini für Beratertätigkeiten erhalten haben soll.
Die Wahl zum FIFA-Präsidenten findet am 26. Februar 2016 statt. Neben Infantino und Platini kandidierten auch Jerome Champagne (Frankreich), Tokyo Sexwale (Südafrika), Prinz Ali bin al Hussein (Jordanien), Scheich Salman bin Ibrahim al Khalifa (Bahrain) und Musa Hassan Bility (Liberia).