CAS bestätigt Platinis Suspendierung

SID
Michel Platini bleibt weiterhin gesperrt
© getty

UEFA-Präsident Michel Platini bleibt gesperrt und kann seinen Traum von der FIFA-Präsidentschaft so gut wie begraben. Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne bestätigte am Freitag als höchste Instanz die 90-Tage-Suspendierung gegen den Chef der UEFA.

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Die CAS-Richter stellten fest, dass die "Aufrechterhaltung der provisorischen Suspendierung für die verbleibende Zeit der 90 Tage zu diesem Zeitpunkt keinen irreparablen Schaden für Michel Platini" bewirke.

Allerdings wies der Gerichtshof den Weltverband FIFA an, Platinis Suspendierung nach Ablauf der 90 Tage (am 5. Januar) nicht noch um 45 Tage zu verlängern, was gemäß FIFA-Ethik-Statuten möglich wäre. Dazu wäre es aber sehr wahrscheinlich ohnehin nicht gekommen - bis Weihnachten will die FIFA-Ethikkommission ein endgültiges Urteil fällen.

Der 60-jährige Franzose war von der Ethikkommission wegen einer dubiosen Millionen-Zahlung vom noch suspendierten FIFA-Boss Joseph S. Blatter (79) zunächst provisorisch gesperrt worden.

Lebenslange Sperre droht

Platini, der am 18. Dezember im "Hauptverfahren" angehört wird, droht eine lebenslange Sperre. Der UEFA-Chef will am 26. Februar zum neuen FIFA-Präsidenten gewählt werden. Platini war erstinstanzlich schon vor der Berufungskommission der FIFA gescheitert, ehe er den CAS anrief.

Platini bleibe aber trotz des CAS-Urteils "zuversichtlich", teilte dessen Anwalt Thibaud d'Alès der Nachrichtenagentur AFP mit. Seine Beweisführung sei sehr "solide", Platini sei überzeugt, "am Ende entlastet" zu werden.

Im Falle eines Schuldspruchs vor Weihnachten wird der Franzose deshalb wieder gegen die Ethiker vorgehen und wahrscheinlich erneut vor den CAS ziehen. Dennoch: Dass der ehemalige Weltstar Platini doch noch am 26. Februar bei den FIFA-Präsidentschaftswahlen antreten kann, ist nach dem Urteil vom Freitag sehr, sehr unwahrscheinlich.

Die FIFA nahm das CAS-Urteil am Freitag "zur Kenntnis". Mit der Entscheidung habe der CAS die "Vorgehensweise der unabhängigen Ethikkommission bestätigt", teilte der Weltverband mit.

Platini reagierte in einer Stellungnahme seiner Anwälte mit "Wut und Bestürzung" auf die Aussagen. "Diese Worte sind ein erheblicher Verstoß gegen die Unschuldsvermutung", hieß es in Platinis Statement, das ebenfalls die L'Equipe veröffentlichte.

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