Im Korruptionsskandal beim Weltverband hat FIFA-Topsponsor adidas seinen Kurs der Zurückhaltung korrigiert und eine Drohkulisse mit Ausstiegsszenario aufgebaut.
Ohne die erforderlichen Veränderungen im krisengebeutelten Verband müsste der Konzern "darüber nachdenken, was die Alternativen sind", sagte Vorstandschef Herbert Hainer in einem Interview mit dem Handelsblatt.
Der Vertrag des Herzogenauracher Sportartikel-Riesen mit dem Weltverband läuft noch bis 2030. Der massiven Kritik anderer FIFA-Sponsoren besonders aus den USA an den Vorgängen im Weltverband inklusive Ausstiegsdrohungen vor mehreren Wochen hatte sich adidas zunächst nicht angeschlossen, sondern lediglich Reformen angemahnt.
Hainer erwartet jedoch offenbar die Durchführung weitreichender Umstrukturierungen bei der FIFA: "Wenn die FIFA es schafft, sich zu reformieren, und da sind sie meines Erachtens auf einem guten Weg, werden wir weitermachen."
Negative Auswirkungen des FIFA-Skandals auf sein Unternehmen fürchtet Hainer nicht. "Man kann uns nicht für die verbrecherischen Machenschaften der FIFA-Funktionäre verantwortlich machen", meinte der 61-Jährige.