Alle scheiße außer CR7

Von SPOX
An Cristiano Ronaldo lag's definitiv nicht, dass Real das Derby gegen Atletico verlor
© getty

In Italien ist Inter derzeit sehr angesagt, als Zielscheibe für Hohn und Spott nämlich. Die Bemühungen laufen auf Hochtouren, daran auch nichts zu ändern. Louis van Gaal sorgt auf der Insel dafür, dass Leo DiCaprio wie ein Schmierenkomödiant dasteht - und Gerard Pique setzt vom fernen Barcelona aus klare Prioritäten. In Spanien dreht sich endlich wieder alles um Cristiano.

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Serie A

von Oliver Birkner

Intel des Spieltags: Es liegt, gelinde gesagt, eine mäßige Woche hinter der Internazionale aus Mailand. Da modernisiert der Klub nun schon seine Umkleiden des Trainingszentrums Pinetina, hatte die Rechnung aber ohne die rumänischen Schwarzarbeiter einer der beauftragten Firmen gemacht. Dafür verlangte die Stadt eine Bußzahlung über 500 Euro, die der Klub doch eigentlich in den 156. Stürmer investieren wollte. Vielleicht war ja ein begnadeter Kicker unter den Klempnern.

Sportlich läuft es schließlich grenzwertig. Nach dem 0:2 bei Juventus registriert Inters Rückrunde neun Punkte, einen weniger als der Tabellenletzte Hellas. Lange ähnelte das Derby d'Italia Juve gegen Bayern, wobei die Turiner den Münchner Part übernahmen, und Inter den der Ordner: Die Gäste schossen in der 88. Minute erstmals direkt aufs Tor. Zuvor hatte sich Danilo D'Ambrosio mit einem Hallervorden-Kopfball ausgezeichnet, der quer durch den Sechzehner direkt zu Leo Bonuccis Fuß und dem Rückstand segelte.

Eine Ahnung besaß die Juve-Kurve schon vor Anpfiff, als sie Transparente ausrollte, auf denen ein schwarzblaues Inter-Zelt zum "Cirque du Carton" einlud (den Mailänder Scudetto 2006 am grünen Tisch nennen die Juventini weiterhin "Papp-Meisterschaft) und ein Clown im Inter-Trikot vom Wahnsinn geschüttelt grinste - wahrscheinlich D'Ambrosio.

Der asiatische Patron Erick Thohir wurde gleich mitverhöhnt - ein staunendes Gesicht erhielt die Sprechblase, er habe wohl das falsche "Intel" gekauft. Die Juve-Spieler befanden den Abend im Zirkus hingegen doch eher gähnend langweilig. Beim Stand von 1:0 blieb die Kamera lange auf dem Gesicht von Alvaro Morata, der sich ausgiebig in der Nase bohrte, und auf deutlich mehr Widerstand traf.

Widmung des Spieltags: Schon einige Profis machten mit unbequemen Fahrten durch Neapel ihre Erfahrung. Nun auch Lorenzo Insigne. Der Stadtsohn hielt nach dem Schlemmen im Ristorante am Samstag an einer Ampel und sah sich plötzlich einem Pistolenlauf konfrontiert.

Die beiden Delinquenten auf der Vespa, gesetzestreu mit Helm auf dem Kopf, erbeuteten von Insigne und seiner Frau eine Rolex, Bargeld und zwei Diamantarmbänder im Wert von 30.000 Euro. Das wichtigste Anliegen gab es allerdings zum Abschluss: "Hey, du bist doch Insigne. Widme mir Montagabend mal ne Bude in Florenz!" Dann knatterten sie von dannen.

Insigne wird sich im Stadio Franchi zweifelsohne nun besonders ins Zeug legen. Vielleicht ergeht es ihm dann wie vor einiger Zeit Marek Hamsik: Dem Napoli-Kapitän wurde sein BMW gestohlen - nach einer guten Leistung am Wochenende stand der Wagen plötzlich wieder unversehrt vor einem Polizeirevier. Mit solchen Anreizen könnte Neapel durchaus die dritte Meisterschaft gelingen.

Und sonst? Die Roma gewann mittlerweile beachtliche sechs Partien in Folge, und Coach Luciano Spalletti verriet generös die magische Formel: "Zum Erfolg gehören drei Adjektive: Spielkultur, Methode und Stil." Aha.

Nun versteht der Zuschauer auch, warum Sky Italia gewinnbringend arbeitet. Vor dem Kick zwischen Milan und Torino informierte der Stadionreporter: "Bei Toro spielt von Beginn an... na der eine da, den sie alle kennen... darüberhinaus setzte sich im Duell um einen Platz in der Startelf Zappacosta gegen Zappacosta durch. Zurück ins Studio." Grazie und Prost.