Ob sich tatsächlich alle afrikanischen Nationen an die Vorgabe halten, ist offen. Die Wahl des Nachfolgers von Joseph S. Blatter (79) am 26. Februar in Zürich ist geheim.
"Das Exekutivkomitee hat entschieden, Scheich Salman bei seiner Kandidatur volle Unterstützung zu geben", sagte CAF-Vizepräsident Suketu Patel. Die Entscheidung sei "einstimmig" gefallen.
Der Südafrikaner Tokyo Sexwale (62) zog seine Kandidatur vorerst aber nicht zurück. Er fühle sich weder "verraten", noch sei er vom CAF "enttäuscht", er fühle sich weiter als Kandidat, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP. Zuletzt hatte er erklärt, er werde "nicht davonlaufen". Als wichtigstes Ziel nannte er allerdings, einen Europäer als neuen FIFA-Chef zu verhindern.
Scheich Salman darf bei der Wahl des Blatter-Nachfolgers auch auf die meisten Stimmen seines asiatischen Dachverbandes AFC (46 Stimmen) zählen. Der Bahrainer hat damit neben dem UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino (45/Schweiz) die besten Chancen.
Infantino: Bereits 105 Stimmen sicher?
"Es lag irgendwie in der Luft, es war ein offenes Geheimnis", sagte Infantino nach der CAF-Entscheidung. Er sei "mehr denn je" im Rennen und "sehr, sehr zuversichtlich."
Infantino wird in Zürich auf die große Mehrheit der 53 Verbände der UEFA bauen können. Auch der DFB hat dem Schweizer seine Unterstützung zugesagt. Zudem gab es Absichtserklärugen aus dem südamerikanischen Dachverband CONMEBOL (10 Stimmen) und von einem Teil der Verbände aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik (CONCACAF/35).
Infantino selbst sagte im Welt-Interview, er habe bereits "105" Stimmen sicher. Das würde reichen: Ab dem zweiten Wahlgang reicht Ende Februar die einfache Mehrheit, für einen sofortigen Sieg benötigt ein Kandidat zwei Drittel der Stimmen.
Wird es ganz knapp, könnten die ozeanischen Verbände (OFC/11 Nationen) am Ende die Königsmacher sein. Krasse Außenseiter sind Prinz Ali bin Al Hussein (40/Jordanien) und Jérôme Champagne (57/Frankreich).