"Ich wusste nichts über Fußball, bis ich Cruyff kennenlernte. Er ist nicht mehr in unserer Nähe. Wir können ihn nicht mehr sehen, wenn wir wollen, doch sein Erbe bleibt und ist unendlich. Wir können von Glück reden, ihn erlebt zu haben", huldigte Guardiola seinem Mentor beim spanischen Radiosender Rac-1.
Bereits 1990 tafen die beiden in Barcelona aufeinander. Der damals 19-jährige Guardiola wurde von Trainer Cruyff in die erste Mannschaft berufen und entwickelte sich unter ihm zu einem prägenden Mittelfeldspieler der Katalanen. "Er beschützte mich, wies mich zugleich aber Tag für Tag zurecht. Er erteilte mir fußballerische und persönliche Lektionen. Er half mir, wie ich mich verhalten und mit den Medien umgehen sollte", sagt der Bayern-Coach über diese Zeit, in der er den Fußball völlig neu kennenlernte: "Alles, was wir zuvor gehört hatten, war komplett hinfällig. Cruyff erklärte immer das Gegenteil von dem, was uns zuvor beigebracht worden war."
Nicht nur für Guardiola persönlich war die Zusammenarbeit mit Cruyff prägend, auch der Fußball insgesamt habe dem Niederländer extrem viel zu verdanken: "Es gibt nichts, das man mit dem vergleichen kann, was Johan für den Fußball getan hat", ist der heutige Bayern-Coach überzeugt. "Er veränderte alles. Um diese fußballerischen und taktischen Veränderungen zu vollziehen, musst du eine überwältigende Persönlichkeit haben."
Der Steckbrief von Pep Guardiola