Vielleicht kennen Sie Mr. Creosote. Das ist der adipöse Herr aus einer Episode des berühmten Monty-Python-Films "Der Sinn des Lebens".
Mr. Creosote betritt ein feines Speiselokal, in dem er Stammgast ist, und bestellt zunächst einen Eimer: "Get a bucket, I'm gonna throw up."
Kein Zweifel, Mr. Creosote hatte schon genug, als er das Restaurant betrat, jetzt muss er kotzen. Und er wird weiter kotzen im Verlauf des Abends: auf die Speisekarte, das Personal, die Putzfrau, die neben seinem Tisch am Boden kauert und vergeblich gegen die Verheerung anschrubbt.
Wenn Mr. Creosote gerade nicht kotzt, dann frisst und säuft er: Muscheln, Gänseleber, Froschschenkel, Kaviar, alles vom Feinsten und in rauen Mengen, sechs Flaschen vom besten Rotwein und sechs Liter Champagner.
Doch irgendetwas stimmt nicht mit Mr. Creosote. Beim Bier macht er schlapp. Nur sechs Kisten (144 Flaschen) sind es diesmal. Üblich sind offenbar mehr. Als ihm der Maître d' ein Blättchen Pfefferminz als Abschluss des Mahls auf dem Silberblatt serviert, lehnt er ab. Mr. Creosote hat genug. Er kann nicht mehr. Am Ende siegt jedoch die Gier. Mr. Creosote verleibt sich auch noch das Blättchen ein und... platzt.
Die die Schnauze voll haben
Verdammte Gier. Mr. Creosote bezahlt einen hohen Preis. Man sieht es seinem verwunderten Gesicht an. Glücklich sieht er jedenfalls nicht aus, als er nach der Explosion mit aufgesprengtem Brustkorb dasitzt, das verfettete Herz träge pulsierend. Er sieht eher überrascht aus. Mit diesem Finale seines infernalischen Fressrausches hatte er wohl nicht gerechnet.
Mr. Creosote kann für vielerlei stehen. Etwa für die, die den Hals nicht vollkriegen, aber auch für die, die die Schnauze voll haben. Die Schnauze voll von immer mehr, mehr, mehr. Wobei das "Mehr" nicht für mehr Wert, mehr Spaß oder mehr Qualität steht, sondern für mehr Gier, mehr Geld, mehr Gebrüll und noch mehr Superlative, wo gar nichts super ist.
"Eine Luxusliga mit gesteigertem Vermarktungspotenzial" ist in der Mache, heißt es. "Schnell, einen Eimer."