England - Niederlande 1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Vardy (41.), 1:1 Janssen (50./FE), 1:2 Narsingh (77.)
Im Klassiker gegen die Niederlande vertrauten die Three Lions erneut auf die Festung Wembley, wo das Team von Roy Hodgson seine letzten neun Spiele gewinnen konnte. Den Start verschliefen die Hausherren allerdings gründlich, stattdessen machte Oranje von Beginn an Druck und hätte durchaus einen Strafstoß bekommen können, nachdem Danny Rose seinen Gegenspieler Joel Veltman an der Strafraumkante von den Beinen holte.
In der 14. Minute sorgte eine Aktion in Gedenken an Johan Cruyff für Gänsehautstimmung im Londoner Stadion: Unter dem tosenden Applaus von Fans, Ersatzspielern und Trainern wurden auf den Leinwänden und Werbebanden Fotos der niederländischen Legende eingeblendet.
Nach rund einer halben Stunde fanden schließlich auch die Engländer ins Spiel und gingen wenig später in Führung. Nach einer Ballstafette über einige Stationen fand Adam Lallana im Strafraum Kyle Walker, der gedankenschnell auf Jamie Vardy querlegte. Der 29-Jährige musste anschließend nur noch einschieben und bejubelte seinen zweiten Treffer im dritten Länderspiel.
Im zweiten Durchgang bekamen die Gäste dann doch ihren Elfmeter zugesprochen. Bei einem Schuss von Luciano Narsingh war die Kugel Danny Rose unglücklich an die Hand gesprungen, Vincent Janssen bedankte sich und verwandelte sicher.
Die Three Lions drückten danach auf die erneute Führung, bekamen stattdessen aber die kalte Dusche: Der eingewechselte Luciano Narsingh schob die Kugel über die Linie, nachdem ihm Jansen zuvor mustergültig aufgelegt hatte. Allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, denn vor dem Querpass wurde Phil Jones von Janssen äußerst rabiat abgeräumt. Den Gästen war es egal, sie verwalteten in der Schlussphase ihre schmeichelhafte Führung und brachten den Sieg über die Zeit.
Österreich - Türkei 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Junuzovic (22.), 1:1 Calhanoglu (43.), 1:2 Turan (56.)
Die Österreicher, bei denen acht Legionäre aus der deutschen 1. und 2. Bundesliga in der Startelf standen, erwischten in Wien den etwas besseren Start. Früh wurden die Türken unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. Chancen waren dennoch zunächst Mangelware. Jedenfalls bis zur 22. Minute: Da startete Marko Arnautovic auf der rechten Seite durch, bediente in der Mitte mustergültig Zlatko Junuzovic und der Werder-Profi vollstreckte eiskalt per Rechtsschuss (22.).
In einer Partie auf überschaubarem Niveau sollte das lange der einzige Höhepunkt sein, das Geschehen spielte sich meist zwischen den Strafräumen ab. Als es nach der knappen Pausenführung für die Gastgeber aussah, schritt Hakan Calhanoglu zur Tat: Der Leverkusener trat aus 25 Metern einen perfekten Freistoß und setzte das Leder unhaltbar für Ramazan Özcan in die Maschen (43.). Das 1:1 zur Halbzeit ging durchaus in Ordnung.
Die österreichische Offensive nach der Pause, mit guten Chancen für Arnautovic (47./51.) und David Alaba (53.), fand mit dem Treffer zum 2:1 für die Türkei ein jähes Ende. Arda Turan nutzte einen schlimmen Fehlpass Özcans eiskalt aus und überlupfte den Keeper aus der Distanz (56.).
Viele Auswechslungen auf beiden Seiten zerstörten den Spielfluss in der letzten halben Stunde. Österreich kam kaum noch zu guten Gelegenheiten, die Türken konzentrierten sich auf das Verteidigen des Vorsprungs und hatten Erfolg.
Schweiz - Bosnien 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Dzeko (14.), 0:2 Pjanic (56.)
Selbstvertrauen wollten sich die Schweizer in der knappen Zeit vor der EM holen - doch gegen Bosnien wurde es nach der Niederlage in Irland damit wieder nichts. Die Gäste schnürten die Nati von Beginn an ein und krönten ihre Druckphase mit der Führung nach knapp 14 Minuten: Fabian Schär verteidigte Dzeko viel zu passiv, der Ex-Wolfsburger verwandelte vom linken Strafraumeck trocken ins lange Eck.
Auch nach der Pause war die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic zwar bemüht, tat sich aber, wie bereits gegen die Iren, extrem schwer. Folgerichtig stellten die Bosnier in Form von Pjanic auf 2:0 - der Mittelfeldregisseur verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern direkt ins Kreuzeck. Yann Sommer machte bei dem Schuss ins Torwarteck nicht die allerbeste Figur.
Portugal - Belgien 2:1 (2:0)
Tore: 1:0 Nani (20.), 2:0 Ronaldo (40.), 2:1 Lukaku (61.)
Portugal hat nach 0:1-Heimpleite gegen Bulgarien, bei dem Cristiano Ronaldo gar einen Elfmeter verschoss, erfolgreich Wiedergutmachung betrieben. In Leiria nahmen die Hausherren das Heft des Handelns nach einer Viertelstunde in die Hand und gingen durch Nani (20.) prompt in Führung.
Belgien wirkte oftmals zu behäbig und konnte sich kaum nennenswerte Chancen erspielen. Das Team um Superstar Ronaldo, der sein 125. Länderspiel bestritt, hatte das Geschehen unter Kontrolle, wobei der Offensivmann von Real Madrid kurz vor der Pause (40.) auf 2:0 erhöhte.
Nach dem Seitenwechsel wollte es das Team von Marc Wilmots aber nochmals wissen und wurde durch Romelu Lukaku tatsächlich belohnt (61.). Die Partie gestaltete sich nun endlich offener und unterhaltsamer mit Chancen auf beiden Seiten, am Ende blieb es aber beim knappen Heimerfolg für die Seleccao.
Frankreich - Russland 4:2 (2:0)
Tore: 1:0 Kante (8.), 2:0 Gignac (38.), 2:1 Kokorin (56.), 3:1 Payet (64.), 3:2 Zhirkov (69.), 4:2 Coman (76.)
Was für ein Spektakel in Paris! Nach einer kurzen Abtastphase übernahm die Equipe im ersten Spiel im Stade de France nach den Terroranschlägen im vergangenen November das Zepter und ging bereits in Minute acht in Front. Antoine Griezmann schob das Leder am Sechzehner durch die Schnittstelle zu Kante, der aus 13 Metern freistehend nur noch einschieben brauchte.
Auch beim 2:0 agierte Griezmann als Vorlagengeber: Sein Freistoß an den kurzen Pfosten verwertete Gignac gekonnt via Flugkopfball. In Hälfte zwei nahm die Partie erst richtig Fahrt auf und endete in einem offenen Schlagabtausch.
Aus dem Nichts kamen die Russen durch Kokorin zum Anschlusstreffer (56.), ehe Payet durch einen traumhaften Freistoß auf 3:1 stellte. Mit ihrer zweiten Möglichkeit erzielten die Gäste kurz darauf auch ihr zweites Tor: Oleg Shatov legte das Spielgerät clever auf den heranstürmenden Zhirkov ab, der nur noch einschieben musste.
Die Entscheidung fiel eine Viertelstunde vor Schluss, als Bayerns Coman gedankenschnell mit einem Schuss aus der Drehung Keeper Akinfeev überlistete und den 4:2-Endstand markierte.
Schweden - Tschechien 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Berg (14.), 1:1 Vydra (26.)
Nachdem ihn Erik Hamren gegen die Türkei noch geschont hatte, führte Zlatan Ibrahimovic sein Team in Solna wieder wie gewohnt aufs Feld. Nach nur fünf Minuten hatte er auch schon das 1:0 auf dem Fuß, vergab aber ungewohnt leichtsinnig aus kürzester Distanz. Anschließend blieben die Schweden auf dem Gaspedal, während sich ihr Superstar allerdings die ein oder andere künstlerische Pause gönnte.
Für die verdiente Führung sorgte nach einer Viertelstunde Marcus Berg, der eine Hereingabe von der linken Seite per sehenswerter Direktabnahme ins lange Eck veredelte. Aus dem Nichts mussten die Schweden allerdings wenig später den Ausgleich hinnehmen, nachdem Matej Vydra per Kopf aus kurzer Distanz zur Stelle gewesen war.
Im zweiten Durchgang flachte die Partie dann merklich ab. Der an diesem Abend glücklose Ibrahimovic kam zwar noch zu ein paar Chancen, insgesamt sahen die Fans im Europa-League-Final-Stadion von 2017 aber eine vor allem in den zweiten 45 Minuten ereignisarme Partie.
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