Der gesperrte Ex-Fifa-Präsident Joseph S. Blatter glaubt nicht daran, dass die Weltmeisterschaft 2006 von Deutschland gekauft wurde. Falls doch, hält er es für ein deutsches Problem, dass der DFB imstande sein sollte, selbst zu lösen.
"Eine Weltmeisterschaft wird nicht gekauft. Eine WM-Vergabe wird beeinflusst vom politischen Druck, der ausgeübt wird", sagte Blatter gegenüber der schweizer Zeitung Blick. Zudem sei der Skandal um das Sommermärchen ein "deutsch-deutsches Problem. Der DFB nennt sich der grösste Sportverband der Welt. Deshalb sollte er imstande sein, diese Probleme selber zu lösen. Die gescheiten Leute dazu hat er ja."
Der 80-Jährige ist überzeugt: "Passiert so etwas dem Schweizerischen Fussballverband, wäre das Problem schon längst gelöst."
Die Vorwürfe von Wolfgang Niersbach wies Blatter zurück. Der Ex-DFB-Präsident hatte ihn beschuldigt, die Zahlung von 10 Millionen Franken von Franz Beckenbauer gefordert zu haben.
"Es stimmt nichts davon. Ich habe keinen Kuhhandel mit irgendjemandem gemacht. Ich kann mich auch nicht an ein entsprechendes Gespräch mit Beckenbauer erinnern. Der Vorwurf, man müsse der Fifa eine Vorzahlung machen, um eine WM zu bekommen, ist abstrus", sagte Blatter.