Er war seit Monaten heiß begehrt, doch am Dienstag beendete Marcel Koller alle Spekulationen. Der 55-Jährige wird seine Erfolgsstory mit Österreich mindestens bis 2017 fortschreiben. Drei Monate vor der Euro (10. Juni bis 10. Juli) verlängerte der Schweizer Coach seinen Vertrag mit dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB).
Damit ist eine Rückkehr Kollers in die deutsche Bundesliga vorerst ausgeschlossen. Auch in seiner Heimat war er für die Zeit nach der EM als heißer Kandidat gehandelt worden.
"Das Team hat weiterhin die Möglichkeit, gut zu spielen, wenn alle fit sind und die Spieler weiter mitziehen", sagte Koller. Es habe auch andere Anfragen gegeben, ergänzte er, "aber es muss der richtige Zeitpunkt kommen und für beide Seiten passen. Wie ihr seht, hat das mit dem ÖFB gepasst".
Doch offensichtlich waren die Verhandlungen zwischen Teamchef Koller und dem ÖFB nicht ganz so einfach. Das sei sicher "kein Kinder-Kaffee-Kränzchen" gewesen, betonte ÖFB-Präsident Leo Windtner. Aber es sei "ein fairer Kompromiss" gefunden worden.
Zehnter der Weltrangliste
Sollte der Schweizer, der unter anderem den 1. FC Köln und den VfL Bochum betreute, mit der rot-weiß-roten Mannschaft das Ticket zur WM 2018 in Russland lösen, verlängert sich der Kontrakt sogar bis nach der Weltmeisterschaft 2018.
Koller hatte Österreichs Auswahl im November 2011 übernommen. Unter seiner Leitung gelang souverän die erstmalige sportliche Qualifikation für eine EM-Endrunde, zurzeit nimmt sein Team sogar Platz zehn in der FIFA-Weltrangliste ein.
Ein Großteil der Leistungsträger von Koller spielt in der deutschen Bundesliga. Auch für die anstehenden Länderspiele gegen Albanien (26. März, 17.30 Uhr) und die Türkei (29. März, 20.45 Uhr, jeweils in Wien) berief Koller am Dienstag 15 "Piefkes". Angeführt wird "Deutschland II" von Bayern Münchens David Alaba. Vor seinem Debüt steht der Schalker Alessandro Schöpf.