"Und ich fasse mir an die Eier"

Bringt sich selbst Glück: Maurizio Sarri
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Premier League

Rebirth des Spieltags: Die Red Devils befanden sich nach eher durchwachsenen Auftritten und drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen ja schon wieder in der größten Krise seit Zeiten von David Moyes im Old Trafford (zu dem kommen wir übrigens später noch). Glücklicherweise konnte Mou seine Zweitbesetzung dann doch dazu bringen, im EFL-Cup unter der Woche gegen Northampton einen mehr oder weniger souveränen Sieg einzufahren, um so seine Top-Elf für das Wochenende und den Auftritt gegen Meister Leicester zu schonen. Offensichtlich hat es sich gelohnt, denn Ibra & Co. brannten in der ersten Hälfte gegen die Foxes ein wahres Feuerwerk ab.

Erwähnenswert waren dabei drei Dinge. Erstens, Daley Blind kann tatsächlich recht lässige Ecken treten. So bereitete der Niederländer drei der vier United-Treffer direkt oder indirekt vor. Zweitens, der "Fat Boy", wie Wayne Rooney einst liebevoll von Jose Mourinho getauft wurde, ist derzeit außen vor und kam erst sieben Minuten vor Schluss ins Spiel und muss nun um die Erweiterung seines niedlichen Kosenamens mit dem Adjektiv "old" fürchten. Zu guter Letzt können wir beruhigt sagen: Paul Pogba ist seine Monster-Ablösesumme wert. Bald. Also, vielleicht irgendwann dann. Immerhin traf er jetzt zum ersten Mal im United-Trikot. Nach einer Blind-Ecke, eh klar. Achso, und bevor wir es vergessen: Zlatan steht brutal auf Doppelgängerveranstaltungen.

Uns bevor wir es ebenfalls vergessen. Arsenal schlug Chelsea 3:0. #wengerball

Pheromone sind alles: Für viele Menschen sind bestimmte Gerüche dafür verantwortlich, dass sie sich wohl fühlen. So suggeriert der Geruch von Kaffee und frischgebackenem Kuchen beispielsweise Gemütlichkeit und spätestens seit Süskinds "Das Parfum" wissen wir auch, dass Düfte Handlungsweisen von Menschen beeinflussen können (vermutlich wussten wir es schon davor, aber in diesem Zusammenhang mussten wir dieses Werk einfach erwähnen). Daher lässt sich laut Ex-West-Ham-Profi Tony Gale auch erklären, warum es für die Hammers seit dem Umzug vom geliebten Upton Park ins Olympiastadion nicht wirklich geil läuft. Drei Punkte nach sechs Spielen und Platz 18 ist nicht das, was sich Slaven Bilic und Co. erhofft hatten.

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Gales Theorie zufolge fehlt den Fans seit dem Umzug die Bodenständigkeit und somit könnten sie nicht wie gewohnt ihr Team supporten. Der ehemalige Abwehrspieler erklärte in der Sun ganz unverdrossen: Es fehle der Geruch von Pferdescheiße im Olympiastadion. Der gewöhnungsbedürftige Duft hat demnach wohl bei Fans und Team der Hammers eine ähnliche Wirkung, wie es Kaffee und frisches Gebäck bei den Normalsterblichen haben. Könnte daher rühren, dass in England bevorzugt Tee getrunken wird.

Anything else? Wie versprochen, kommen wir noch auf David Moyes zu sprechen. Der hat ja seit seinem Abschied vom FC Everton eher so semi-erfolgreich gearbeitet. Gut, bei United hatte Moyes den SAF-Rucksack auf und in Spanien bei San Sebastian hält es aufgrund der vielen Sonnenstunden sowieso kein Engländer länger als ein Jahr aus. Daher schlug Sunderland nach der Allardyce-Krönung umgehend zu und gab Moyes quasi eine neue Chance, die er aber derzeit mit britischer Höflichkeit ungenutzt verstreichen lässt. Einen Punkt aus sechs Spielen, jetzt am Wochenende bis zur 62. Minute 2:0 gegen Crystal Palace geführt (Doppelpack Jermaine Dafoe #amazing), nur um das Ding am Ende mit 2:3 doch noch an die Wand zu fahren. Auf der Insel nennt man das inzwischen "The-Moyes-Effekt".