"Es handelt sich dabei um eine Zivilklage, um eine private Angelegenheit, die mit dem Sport, der FIFA und meiner Arbeit hier überhaupt nichts zu tun haben", teilte der frühere Star vom AC Mailand auf SZ-Anfrage mit. Dass laut Medienberichten angeblich auch private Konten des hohen FIFA-Funktionärs gesperrt worden seien, kommentierte der frühere Mittelfeldspieler nicht.
Boban, der mit Kroatien bei der WM 1998 Dritter geworden war und mit Milan 1994 die Champions League gewonnen hatte, musste sich auch wegen seiner politischen Gesinnung kritische Fragen gefallen lassen. So lobte der vor einem halben Jahr in den von FIFA-Präsident Gianni Infantino neu aufgestellten Weltverband berufene Boban Kroatiens früheren Präsidenten Franjo Tudjman, dem vom Internationalen Strafgerichtshof für seine Regentschaft in den 90er Jahren im Konflikt mit Serbien gewaltsames Vorgehen vorgeworfen worden war.
Zu Tudjmans Präsidentschaft meinte FIFA-Repräsentant Boban, wenn Menschen diese Zeit "als finstere Zeit kritisiert haben, dann will ich daran erinnern, dass wir erst damals die Freiheit, die Demokratie, freie Wahlen und die Unabhängigkeit erlangten. All dies als finstere Zeit zu bezeichnen, bedarf keines weiteren Kommentars. Ich habe immer für die Freiheit und Demokratie gekämpft."