"Payet, you **** **** ***"

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald
Alle lieben Dimitri
© getty

Gleich zwei Kicker müssen feststellen: Whatsapp bzw. Instagram ist absolutes Teufelszeug und bringt selbst katholischen Messdienern nur Ärger ein. West-Ham-Fans geben Dimitri Payet indes den Tipp, er möge hinweggehen und mit sich selbst Geschlechtsverkehr haben. In Italien vertilgt ein Spieler vor einem Spiel noch eben ein Sandwich - auf dem Autobahnrasthof.

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Serie A

Von Oliver Birkner

Brötchen des Spieltags: Am Sonntag erhielt man eine weitere Anregung, warum Pescara Tabellenletzter und, ausgenommen vom Sieg am grünen Tisch gegen Sassuolo, seit 39 Partien ohne Serie-A-Sieg ist. Da sich vor der Partie bei Napoli Verteidiger Guglielmo Stendardo mit unangenehmen Magenproblemen abmeldete, orderte Coach Massimo Oddo per Telefon den nicht berufenen Dario Zuparic als Notlösung herbei. Der Kroate wollte gerade joggen gehen, als er den Anruf erhielt. Immerhin. Ganz so eilig rauschte Zuparic die 250 Kilometer aber nicht ab, denn es blieb noch Zeit, um an der Raststätte ein leckeres Sandwich und Kaffee zu genießen. Knapp vor Spielbeginn erreichte er das Stadio San Paolo, doch das Brötchen lag offenbar schwer im Magen - eine gute Figur gab Zuparic keineswegs ab und wird wohl auch deshalb in dieser Woche ausgeliehen.

Gott des Spieltags: Pescara spielte ohnehin nur zweite Geige in Neapel, denn schließlich war am Samstag der Botschafter Gottes eingetroffen. Ach was, der Heilige Vater höchstpersönlich. Drei Jahre nach dem letzten Besuch gab sich Diego Armando Maradona unterm Vesuv die Ehre und versetzte die Stadt ins Delirium. Tausende Jünger sangen vor dem Hotel den alten Gassenhauer "Mamma, ich habe Maradona gesehen und bin verliebt" bis einige kreischten "Ich habe Gott gesehen". Der Pibe de oro brachte einst zwei Scudetti und einen UEFA-Cup und bleibt in Neapel eben auf ewig der Messias. Am Montagabend feierte Maradona im ehrwürdigen Teatro San Carlo sein Bühnendebüt beim Stück "Drei Mal 10" - Zehn, wie Diegos Rückennummer, 30 wie die Jahre, die seit dem ersten Scudetto am 10. Mai 1987 vergangen sind.

Für den tatsächlichen Jahrestag in vier Monaten hat Bürgermeister Luigi de Magistris eine zünftige Party im Stadio San Paolo angekündigt und nutzte unterdessen die Gelegenheit, Ehrenbürger Maradona die Schlüssel der Stadt zu überreichen. Napoli-Trainer Maurizio Sarri feierte vor wenigen Tagen seinen 58. Geburtstag und gehört dank des Glücks der frühen Geburt zu dem Kreis, der Maradona tatsächlich erleben durfte. "Ich hoffe, ihn persönlich zu treffen, denn Diego ist der magischste aller Zeiten. Für solche Ausnahmespieler sind übrigens nicht die Trainer, sondern die Mütter verantwortlich." Aus dem Studio kam die Nachfrage, ob es die Väter nicht auch seien, und Sarri erwiderte trocken: "Bei der Mutter hat man den einzig sicheren Beweis." Ohne DNA-Test vertrug sich Maradona indes wieder mit Napoli-Chef Aurelio De Laurentiis, über den er noch vor Wochen posaunt hatte, "der würde zum Profit auch seine Frau verkaufen". Demnächst soll Diego im Gewand des Napoli-Botschafters die Welt bereisen - Jake und Elwood bitte rechts ran fahren, Diego is on a mission from God.

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Altro? Die Trainer hatten es am Wochenende mal wieder schwer. Eugenio Corini verlor mit Palermo bei Sassuolo und stöhnte: "Jetzt geht die tägliche Trainerdiskussion wieder los. Hier zu arbeiten, kommt mir jeden Tag wie Hiroshima vor." Atalantas Gian Piero Gasperini haderte indes heftig mit dem Referee. Als er in Rom auf die Tribüne verwiesen wurde, schleuderte Gasperini dem Referee zum Dank "alter Pimmelkopf" und "Scheißgesicht" entgegen. Zur Rechtfertigung gab er an: "Der nervte jedes Mal rum, wenn auch nur mein Zehnagel die Coaching Zone überschritt." Die absolut schlüssige Entschuldigung dürfte Gasperini nicht vor einer langen Sperre retten.