Der Fan, der in der 83. Minute ging ...

Von Frank Oschwald / Dominik Stenzl
Alle so: "Yeah!" Und ein Fan so: "Doh!"
© getty

Ein Model prüft auf schmutzige Art und Weise die Loyalität der Neapel-Fans und wird bitter enttäuscht. In Spanien herrscht nach dem 6:1 weiter Ausnahmezustand. Nur ein Barca-Fans beißt sich mächtig in den Hintern. Didi Hamann plaudert indes Saufgeschichten aus.

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Serie A

Von Frank Oschwald

Brüste des Spieltags: Die Homepage Fanpage.it ließ sich vor dem CL-Achtelfinal-Rückspiel zwischen Neapel und Real Madrid etwas ganz Besonderes einfallen. Sie schickten am Spieltag undercover ein bildhübsches Model auf die Straßen der italienischen Großstadt. Sie sollte den heißblütigen Neapolitanern schöne Augen machen und in ein Gespräch verwickeln. Nach einem kurzen und intensiven Smalltalk kam die rassige Latina schließlich schnell zur Sache: "Ich zeig dir meine Brüste, wenn du laut 'FORZA REAL MADRID!' brüllst." Das Hirn zahlreicher Neapolitaner begann zu rattern und trat in einen heißblütigen Dialog mit Augen und Herz.

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Die interne Diskussion führte zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die meisten nuschelten jedoch ein halbgares 'Forza Real Madrid' in ihren Bart, in der Hoffnung, endlich die sekundären Geschlechtsmerkmale zu Gesicht zu bekommen. Die Taktik ging auf. Mit Anlauf schob das Model ihr trägerloses Kleid gen Süden. Statt zwei blanker Brüste sprang den italienischen Machos allerdings nur ein blaues T-Shirt mit der Aufschrift "Forza Napoli" entgegen. "Ihr Verräter! Ihr seid schlimmer wie Gonzalo Higuain", moserte die junge Frau. Einzig ein durchaus moppeliger Mitdreißiger ließ sich nicht auf den miesen Deal ein und drehte im Vorfeld den Spieß rum: "Wie wäre es, wenn du 'Forza Napoli' schreist und ich dir etwas anderes zeige ... ?" Touche.

Nippel des Spieltags: Es hat einige Tage gedauert, bis wir uns komplett davon erholt haben, dass Maurizio Zamparini sein Amt als Palermo-Präsident niederlegte. Rund 40 Trainer verschliss der so nette Onkel von nebenan in seiner 15-jährigen Amtszeit. Doch diese Sperenzchen haben jetzt ein Ende. Jetzt soll endlich mal Ordnung und ein neuer Wind in den Laden kommen. Ein Schock für die Blitzlichter! Worüber sollen wir in Zukunft denn nur schreiben? Müssen wir jetzt auch noch anfangen, richtige Geschichten zu recherchieren statt über einen verwirrten Typen zu berichten, der drei Mal pro Saison den gleichen Trainer entlässt?!

Vor einigen Tagen stellte Palermo nun den neuen starken Mann vor. Paul Baccaglini heißt der 33-Jährige, der auf den ersten Blick ein pfiffiger, moderner Kerl ist. Direkt bei der Pressekonferenz atmeten zahlreiche Redakteure allerdings tief durch. Chaosklub bleibt Chaosklub. Vor versammelter Presselandschaft knöpfte der neue Präsi sein Hemd auf und zeigte unter seinem Nippel sein Palermo-Tattoo. Schnell machten auch Fotos die Runde, die den ehemaligen Radio- und Fernsehmoderator zeigen, wie er sich in der Küche räkelt, seinen nackten, tätowierten Oberkörper präsentiert und eine Spaghetti vernascht. Bleibt also alles beim Alten.

Altro? Inter trat am vergangenen Wochenende gegen eine der besten Abwehrreihen Italiens an. Erst 26 Gegentore kassierte Atalanta Bergamo in dieser Saison, nur Juve und der AS Rom hielten die Schotten noch dichter. Die Nerazzurri juckte das herzlich wenig. Nach 35 Minuten hieß es 5:0, nach Abpfiff sogar 7:1 - gleichbedeutend mit über 20 Prozent aller Saisongegentore.