Anatomische Abnormalitäten bei Klöten-John

Oliver BirknerFrank OschwaldDominik Stenzel
20. März 201717:48
Pep Guardiola spricht über John Stones Gemächtgetty
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Pep Guardiola erklärt bei der Pressekonferenz, dass er sich in John Stones verknallt hat. Er untermauert die Aussage mit Details über das Gemächt des Innenverteidigers. Italien feiert eine ewige Legende und Spanien hat nur Boulevard im Schädel. Die Blitzlichter aus Europa.

Serie A

Von Oliver Birkner

Flagge des Spieltags: "Bandiere", Flaggen, nennen die Italiener herausragende, klubtreue Profis, die man ja mittlerweile an einer Hand abzählen kann. Eine der letzten "Bandiere" des Calcio neben Francesco Totti ist Gigi Buffon. Beim 1:0 in Genua überrundete der Juve-Capitano Vereinsikone Giampiero Boniperti in puncto Serie-A-Spielminuten für die Turiner. 39.706 bilanziert Gigi nun und rangiert vor Boniperti, Gaetano Scirea und Alex Del Piero. Complimenti! Es war seine gefühlt tausendste Bestmarke: Italiens Rekord-Nationalspieler (167 Einsätze), die meisten Spiele in EM-Qualifikation und Endrunden überhaupt (58), die WM in Russland wäre seine sechste und ebenfalls ein Rekord, kein Juve-Profi bilanziert wie er 101 Duelle in der Königsklasse, Ligarekord mit 974 Minuten ohne Gegentor, aktiver Spieler mit den meisten Serie-A-Partien (614), ältester Keeper im Champions-League-Viertelfinale, und und und.

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Man sollte persönliche Gefühle ja eigentlich vermeiden, doch bei einem langen Gespräch mit Buffon vergangenen Donnerstag bewies der 39-Jährige auch abseits des Rasens, was ihn zu einer außergewöhnlichen Figur im Fußball macht. Demut, Witz, Charme und Persönlichkeit mit Grips in der Birne, die über den Tellerrand blickt. Ein echter Calcio-Fanatiker, der bis heute Panini-Alben sammelt, noch als Parma-Profi seinen Heimatklub Carrarese mit der Gruppe "Commando Ultrà Indian Trips" daheim und auswärts in der Kurve verfolgte (das Kürzel C.U.I.T. ziert übrigens immer noch seine Handschuhe) und Rotz und Wasser heulte, als sein geliebtes Kamerun 1990 bei der WM ausschied. "Emotionen sind der Motor des Lebens, und, ob Freudentaumel oder Sauwut, was reißt dich mehr mit als Fußball? Vielleicht Drogen, aber die habe ich nie genommen." Sein Aufputschmittel heißt zweifelsohne Calcio.

Primetime des Spieltags: Einen Vereinsrekord stellte auch Napoli mit dem 3:2 bei Empoli auf. Überraschenderweise bedeutete es den allerersten Erfolg der Neapolitaner in der toskanischen Provinz und erstmals in der SSC-Historie gewann man in der Serie A fünf Auswärts-Partien hintereinander. Coach Maurizio Sarri war dennoch eher zum Poltern aufgelegt: "Diese Spiele um 12.30 Uhr kotzen mich an. Da kann man keinen vernünftigen Fußball liefern. Für die Roma und uns gibt es keinerlei Respekt von der Liga, denn beide Teams erhalten stets die absurdesten Ansetzungen. Deshalb ist die Roma auch kürzlich gegen Lyon aus der Europa League geflogen."

Ganz vielleicht schieden die Römer deshalb aus, weil sie in 180 Minuten 4:5 verloren. In jedem Fall stinkt auch den Tifosi seit Jahren der Lunchtime-Anstoß. Doch die Fans interessiert die Liga ohnehin bloß noch marginal, wenn es um lukrative TV-Gelder geht. 2018 wird darüber ja erneut verhandelt. Deshalb steigt Mitte April erstmals in der 118-jährigen Geschichte des Mailänder Derbys der Anstoß um 12.30 Uhr, um die chinesische Fernseh-Primetime zu bedienen. Die Mailänder Anhänger waren not amused. Egal. Hauptsache in Peking und Shanghai kreischt man abends in der Kneipe Inter und Milan zu - auf dem wundersam begehrten asiatischen Markt. Die Primetime-Kracher zuvor lauten übrigens Torino gegen Udinese und Sampdoria gegen Florenz - diese Straßenfeger kann Asien sicher kaum erwarten.

Altro? Frühe Anstoßzeiten haben jedoch ihre Planungs-Vorteile. So konnten mehrere Idioten aus Neapel eine akkurate Blitz-Attacke gegen jenen Bus ausführen, der Juve-Fans aus dem Süden gen Genua transportierte. An einer Autobahn-Raststätte flankierten zwei Autos den Reisebus, ein anderer Wagen blockierte die Auffahrt - dann ging es mit Steinen, Flaschen und Schlagstöcken rund. Der Busfahrer schaffte es schließlich doch mit einem waghalsigen Manöver, die terrorisierten Passanten wieder auf die Autobahn zu bringen. Das soll China den Italienern zur Primetime erstmal nachmachen.

Premier League

Von Dominik Stenzl

High five des Spieltags: Das Duell zwischen Liverpool und ManCity war der Hingucker des Wochenendes. Beide Teams spielten mit offenem Visier - eine schwindelerregend schnelle Partie mit zahlreichen Chancen kam dabei heraus. Und sogar zwischen Guardiola und Klopp - normalerweise ja nicht die angenehmsten Zeitgenossen innerhalb der Coachingzone - herrschte während der 90 Minuten zumeist Frieden. Bezeichnend als Pep am Ende einer verbalen Auseinandersetzung wie von der Tarantel gestochen auf den Deutschen zu rannte - nur, um sich einen High five abzuholen. Weniger einig waren sich die beiden Star-Trainer dann aber nach dem Spiel.

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Guardiola schwebte im Post-Game-Interview mal wieder komplett auf Wolke sieben: "Die letzten Tage im Training waren die Leute so, so traurig. Sie können es sich nicht vorstellen. Das ist einer meiner glücklichsten Tage als Trainer. Ich bin so stolz", beschrieb der Katalane seine Gefühlslage. Und diese Worte kamen wohlgemerkt aus dem Mund eines Mannes, der mit dem FC Barcelona zweimal die Champions League gewann. Auf diese Lobhudelei sprang Kloppo freilich nicht an. Und dafür hatte er auch eine ganz simple Erklärung bereit: "Er ist Spanier. Die werden ein bisschen schneller emotional als wir Deutschen."

Anatomie des Spieltags: In einem Anflug von Euphorie ging Guardiola allerdings noch weiter. Denn die starke Leistung von John Stones nahm der Spanier zum Anlass, mal (wieder) ordentlich gegen die Medien zu ledern. "Ich bin glücklich, ihn zu haben. Er stand unter Druck, er wurde kritisiert, aber es ist nicht einfach, Innenverteidiger unter mir zu spielen. Ich will keine langen Bälle. Trotz der vielen Fehler, die er schon gemacht hat, ich liebe ihn", erklärte Pep und enthüllte anschließend prekäre Details über die Leistengegend des Verteidigers: "John Stones hat mehr Eier als jeder von uns." Ob Klöten-John drei, vier oder fünf Nüsse hat, ließ Guardiola gekonnt offen.

Anything Else? Die Slapstick-Einlage des Wochenendes gab es in Middlesbrough zu bewundern. Lange hielt die abstiegsgefährdete Heimelf gegen United gut mit. In der Nachspielzeit rutschte jedoch Keeper Victor Valdes beim Versuch, eine Rückgabe zu verarbeiten, äußerst unglücklich weg. Antonio Valencia konnte ungehindert einschieben und das Spiel endgültig entscheiden. Die Aktion erinnerte unweigerlich an Stevie G's dunkelste Stunde: The Slip gegen Chelsea anno 2014, der die Meisterschaft entschied. Ähnliche Berühmtheit wird Valdes' Aktion wohl kaum erlangen, gerade wegen seiner unglücklichen United-Vergangenheit wird sie den Spanier trotzdem genug ärgern.

Primera Division

Von Frank Oschwald

GZSZ des Spieltag: Vergesst GZSZ, Sturm der Liebe, Rote Rosen und diesen ganzen anderen Käse! Heute wird es im spanischen Teil der Blitzlichter so schmierig boulevardesk, dass sich selbst die seifigsten aller Opern in Grund und Boden schämen würde. Los geht's in Barcelona. Dort ließen uns gut informierte Zeitungen nämlich wissen, dass die Hochzeit zwischen Lionel Messi und seiner langjährigen Freundin Antonella ohne Kumpel Gerard Pique stattfinden muss. In erster Linie natürlich schon mal gut, dass wir das wissen. Interessant ist allerdings der Grund für die Abstinenz. Deshalb, liebe Boulevard-Freunde, Stift raus und mitschreiben: Es herrscht Zickenkrieg zwischen den beiden Freundinnen der Stars. Aber von vorne, wir dröseln die Geschichte investigativ von vorne auf.

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Bis 2010 war der Herr Pique mit einer gewissen Nuria zusammen, eine gute Freundin von Frau Messi in spe. Dann kam allerdings Schlagersängerin Shakira umme Ecke und verzauberte den Spanier mit ihrem kolumbianischen Hüftschwung. Es folgte die Trennung von Nuria und der recht direkte Übergang zu Wakawaka. Das findet Antonella bis heute nicht wirklich geil und verbot Lionel deshalb offenbar, das Paar zur Hochzeit einzuladen. Pah! Das haben sie jetzt davon. So nämlich!

DNA des Spieltags: Dabei ist den Katalanen die Beziehung von Lionel Messi doch eigentlich heilig. Schließlich soll er die nächsten Jahre noch zehn Mal die Champions League gewinnen und anschließend möglichst oft seine DNA weitergeben. Zweimal gelang ihm dieses Kunststück bereits. Der Hintergedanke: Wenn er nur die Hälfte seiner Fußballgene weitergibt, hat Barca den nächsten Weltfußballer schon im Anschlag. Unter der Woche enthüllte der Superstar in einem Interview nun allerdings Schlimmes. Sein Sohn Thiago wird wohl nicht der nächste Heilsbringer. "Thiago mag Fußball nicht so richtig. Er geht nur hin, weil Luis Suarez' Benjamin sein Freund ist und spielt. Aber er ist kein Fan. Anders als Benjamin Suarez, der ja schon den ganzen Tag den Ball am Fuß hat", so der 29-Jährige.

Algo mas? Was hätten wir noch im Boulevardköcher? Wir könnten über die Haare von Gareth Bale reden. Er denkt nämlich ernsthaft über eine Haartransplantation nach. Bereits im August berichtete die Sun, dass der Waliser bald mit einer Glatze durch die Gegend marschieren könnte. Ganz schön lichtes Haar habe er unter seinem Robin Dutt bereits, meint das Blatt: "Bislang hat Gareth versucht, die Stelle zu verstecken. Jetzt will er das in Ordnung bringen", so die neuen Infos rund um die balesche Haarpracht. Uff, nun haben wir aber genug boulevardeske Anekdoten rausgehauen. Es wird dauern, bis wir diese schmierige Geschichten wieder abgewaschen haben.