Schweinsteiger war elf Tage nach Bekanntgabe des Transfers von Manchester United nach Chicago die fehlende Spielpraxis der vergangenen Monate kaum anzumerken. Mit der Nummer 31 auf dem Rücken nahm der Routinier eine ungewohnt offensive Rolle ein, dirigierte viel, trat Eckbälle und wurde 90 Minuten lang immer wieder von seinen Mitspielern gesucht.
Vor den Augen von Ehefrau Ana Ivanovic folgte der Lohn früh: Nach einer perfekten Flanke von David Accam stieg Schweinsteiger am höchsten und köpfte wuchtig ein, beim Jubel küsste er den Ball und klopfte sich immer wieder mit der Faust auf die Brust. Für Schweinsteiger war es das erste Tor in einem Ligaspiel seit Manchesters 1:1 gegen Leicester City im November 2015.
Irre Schlussphase in Chicago
Matteo Mancosu (61.) und Ballou Tabla (90.) brachten die Gäste anschließend in Führung, ehe der eingewechselte Luis Solingnac (90.+3) das Remis rettete. Zudem mussten sowohl Chicagos Juninho (71./Gelb-Rot) als auch Montreals Victor Cabrera (80./Rot) vorzeitig vom Platz. Nach vier Saisonspielen liegt Fire mit einem Sieg, zwei Remis und einer Niederlage im Mittelfeld der Tabelle. Die vergangene Saison hatte das Team auf dem letzten Platz der Eastern Conference beendet.
Zahlreiche Sportler hatten Schweinsteiger vor der Partie Glück gewünscht. "Hey Schweini, willkommen in den USA", sagte Basketball-Star Dirk Nowitzki in einer Video-Botschaft: "Ich bin stolz, dass du dich zu diesem Schritt entschieden hast. Go, Chicago Fire!"
Der ehemalige Fire-Profi Arne Friedrich schrieb seinem einstigen Nationalmannschafts-Kollegen bei Twitter: "Basti, alles Gute für das erste Spiel. Genieße es und bring Chicago zurück in die Play-offs!" Für einen kleinen Schritt dorthin sorgte Schweinsteiger wenig später höchstpersönlich.
Bastian Schweinsteiger im Steckbrief