"Die Beamten haben eine Vielzahl von Räumlichkeiten im Nord- und Südosten von England durchsucht, mehrere Personen verhaftet und Geschäftsberichte, Handys und Computer beschlagnahmt", teilte die Behörde mit, die auf der Insel für die Steuern, den Zahlungsverkehr und Zoll zuständig ist: "Die französischen Behörden haben die Ermittlungen unterstützt und an verschiedenen Stellen ebenfalls mehrere Verhaftungen durchgeführt."
West Ham bestätigte in einer Stellungnahme seine "vollumfängliche Kooperation" mit den Behörden. Einen BBC-Bericht, laut dem 50 Beamte die Geschäftsräume im Londoner Olympiastadion durchsucht haben, kommentierten die Hammers in dieser Form aber nicht.
Aus Newcastle kam zunächst keine Reaktion. Laut der britischen Zeitung Guardian klopften die Steuerfahnder aber am Vormittag an den Toren des Trainingsgeländes in einem Vorort der Stadt. Die Spieler, die vor zwei Tagen euphorisch die Rückkehr in die Premier League gefeiert hatten, seien "geschockt" gewesen, als sie im Anschluss zum Training erschienen.
Das verdächtig französische Newcastle
"Die Ermittlungen senden das klare Zeichen, dass jeder, der Steuerbetrug begeht, mit Konsequenzen rechnen muss - egal, wo er sich aufhält", schrieb die HMRC, die aber, mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen, keine weiteren Angaben machten.
Die britischen Medien spekulierten umgehend, dass es im Kern um Betrug bei der Einkommensteuer und Sozialversicherung gehen könnte. Zwischen England und Frankreich wechseln traditionell viele Fußballprofis, speziell Newcastle bediente sich in der Vergangenheit gerne bei Vereinen aus der Ligue 1. Die Verantwortlichen der Premier League äußerten sich am Mittwoch zunächst nicht.
Über das Steuersystem im britischen Fußball wird seit geraumer Zeit diskutiert. Dabei geht es vor allem um den Umgang mit Einkünften aus den persönlichen Verträgen der Profis und den Rechten am eigenen Bild, die derzeit separat von den "normalen" Einkünften angegeben werden können.