Ein Debüt, ein Comeback, ein Neustart - und das vor 100.000 Fans: Beim "Superclasico de las Americas" zwischen Rekord-WM-Champion Brasilien und Vize-Weltmeister Argentinien in Down Under stehen neben Argentiniens neuem Nationaltrainer Jorge Sampaoli vor allem zwei Bayern-"Bankdrücker" im Fokus.
Während der Münchner Rafinha am Freitag in Melbourne/Australien seine Rückkehr in die Selecao feiert, kämpft Bayern-Kollege Douglas Costa bei seinem Neustart um einen Platz im brasilianischen WM-Kader.
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Großer Wandel bei Argentinien und Brasilien
Dazu eine Rückschau. Am 8. Oktober 2015 startete Brasilien noch unter Dunga mit einem 0:2 in Chile in die WM-Qualifikation. Die bislang einzige Eliminatorias-Niederlage der nach zuletzt acht Siegen in Folge unter dem schon als Wundercoach gefeierten Tite längst für Russland qualifizierten Südamerikaner. Anders als die Gauchos, denen sogar die Zuschauerrolle droht.
Douglas Costa war damals Stammspieler, ein Shootingstar auch an der Isar. Der eigentlich für das Spiel nominierte Rafinha hatte dagegen wenige Tage zuvor enttäuscht das Kapitel Nationalmannschaft zugeschlagen. Und Sampaoli? Der saß als frischgebackener Copa-America-Sieger bei den Chilenen auf dem Trainersessel. Exakt 20 Monate später kreuzen sich die Schicksale erneut - diesmal am anderen Ende der Welt.
Brasilien: Willian vertritt Neymar
Und das an der Seitenlinie. Denn Tite trainierte seine Startelf für das Duell gegen die Gauchos ohne das Bayern-Duo. Dennoch hofft vor allem Douglas Costa auf mehr als die bislang 15 Einsatzminuten in der nun ein Jahr währenden neuen Trainer-Ära. Und auf weniger Verletzungspech, das ihn in der abgelaufenen Saison gleich bei drei von vier Berufungen für Eliminatorias-Runden außen vor ließ.
Heute kämpft der Flügelflitzer um seinen WM-Platz als Reservist von Superstar Neymar, der, seit Supertalent Gabriel Jesus die Nummer 9 überstreift, definitiv auf die linke Seite zurückwechselte. Gegen Argentinien soll aber Willian von Englands Meister Chelsea den urlaubenden Barcelona-Star vertreten.
Rafinha kämpft um seinen Platz
Auch Rafinha muss sich wohl für einen Startelf-Einsatz bis zum zweiten Länderspiel in Melbourne am kommenden Dienstag gegen die gastgebenden Socceroos, am 19. Juni Auftaktgegner der deutschen Weltmeister beim Confed Cup in Russland, gedulden. Auch wenn Tite den 31 Jahre alten Rechtsverteidiger in einem persönlichen Telefonat zum Rücktritt vom Rücktritt bewegen konnte.
Trotz der Konkurrenz auf seiner Position, die heute Daniel Alves von Champions-League-Finalist Juventus Turin gehört, verspricht er: "Ich bin nicht hier, um Urlaub zu machen. Ich werde mir meinen Platz verschaffen." Wie auch der Ex-Wolfsburger Fagner, heute bei Corinthians SC São Paulo, der gegen Argentinien auf der rechten Außenbahn beginnen soll.
Sampaoli lobt Messi
Und während Tite seine Alternativen für das WM-Turnier 2018 testet, wird für Sampaoli schon bei seinem Debüt acht Tage nach seiner Präsentation als neuer Gaucho-Coach die Zeit knapp. Denn am 31. August steht für den Tabellenfünften in Uruguay das erste von vier Endspielen um eines der vier Direkttickets nach Russland auf dem Programm.
"Die Freundschaftsspiele geben dir eine Chance zu erkennen, welchen Grad an Kompatibilität die Spieler besitzen", sagte der 57-Jährige und lobte vorab schon mal Hoffnungsträger Lionel Messi. "Wenn der beste Spieler der Welt seine persönlichen Angelegenheiten hintanstellt und selbst aus China anreist, muss man das hoch einschätzen", so der neue Vorgesetzte des Barcelona-Stars.
Vier Tage später in Singapur wird Messi jedoch nicht dabei sein. Weil der 29-Jährige nach Hause reist, um seine Hochzeit am 30. Juni vorzubereiten. Dann muss auch der Dribbelkünstler mal auf einem "Bänkchen" Platz nehmen.
Die Aufstellungen
Argentinien: Romero - Gomez, Maidana, Otamendi, Mercado - Biglia, Banega - Messi, Dybala, Di Maria - Higuain
Brasilien: Weverton - Fagner, Thiago Silva, Gil, Filipe Luis - Fernandinho, Paulinho, Renato Augusto - Coutinho, Gabriel Jesus, Wilian
So steht's in der WM-Qualifikation in Südamerika