Eder schießt die Italiener im National Stadium von Singapur mit einem Doppelpack (8./30.) zum Sieg, Franck Ribery muss nach einem Schlag von Milan Skriniar auf den Knöchel (33.) vom Platz getragen werden.
Während es für den deutschen Rekordmeister nach einem Sieg und drei Niederlagen wieder nach Hause geht, treffen die Nerazzurri am Samstag noch auf den FC Chelsea.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Carlo Ancelotti verändert seine Startelf im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Chelsea auf fünf Positionen. Ulreich, Götze, Alaba, Dorsch und Coman rücken für Starke, Martinez, Friedl, Sanches und Müller in die erste Elf.
Luciano Spalletti hingegen tauscht im Vergleich zum 1:0 gegen Lyon nur auf drei Positionen, Skriniar, Kondogbia und Perisic sind anstelle von Murillo, Gagliardini und Pinamonti dabei.
FC Bayern München: Ulreich (69. Hoffmann) - Rafinha (46. Friedl), Hummels (46. Martinez), Götze, Alaba - Dorsch, Tolisso (46. Sanches) - Coman, James (46. Müller), Ribery (34. Pantovic) - Lewandowski (69. Wintzheimer)
Inter Mailand: Handanovic - D'Ambrosio (84. Ansaldi), Skriniar (90. Ranocchia), Miranda (84. Murillo), Nagatomo (90. Valietti) - Borja Valero (66. Gagliardini), Kondogbia - Candreva (65. Biabiany), Joao Mario (66. Brozovic), Perisic (84. Pinamonti) - Eder (50. Gabriel)
6.: Ribery tankt sich auf der linken Seite durch, lässt einige Gegenspieler aussteigen und zieht nach innen. Seinen strammen Schuss kann Handanovic mit einer starken Parade über die Latte lenken.
8., 0:1, Eder: Candreva setzt sich auf der rechten Seite gegen Alaba durch und bringt den Ball halbhoch in den Strafraum. Nach einem Aufsetzer kommt Eder zum Kopfball, der nicht ausreichend von Götze gestört wird und ohne Probleme einköpft.
30., 0:2, Eder: Perisic lässt nach einem Pass von Nagatomo auf der linken Seite Rafinha stehen und kann mehr oder weniger unbedrängt in die Mitte flanken, wo Eder aus kurzer Distanz zum Kopfball kommt, nachdem dieses Mal Hummels nicht gut aussieht und einfach stehen bleibt.
46.: Pantovic setzt sich auf Rechts durch und bringt den Ball flach auf Höhe des Elfmeterpunkts, wo Coman unbedrängt abschließen kann. D'Ambrosio steht aber genau richtig und blockt den Ball ab, Lewandowski schiebt den Rebound über das Tor.
51.: Joao Mario zieht einen Freistoß von der linken Seite aus spitzen Winkel mit voller Wucht direkt auf den kurzen Pfosten. Der überraschte Ulreich liegt im Netz, der Ball geht aber hauchzart vorbei.
60.: Gute Freistoßvariante von Inter. Perisic kommt fast ungestört im Sechzehner an den Ball und kann aus halbrechter Position abschließen. Der Kroate verfehlt den Kasten von Ulreich nur knapp.
79.: Fast das Eigentor! Müller flankt von rechts in den Rücken der Abwehr. Miranda spritzt mit dem Fuß dazwischen und zwingt Handanovic zu einem starken Reflex, mit dem er den Ball über die Latte lenken kann.
Fazit: Bayern lässt gegen ein abgeklärtes, diszipliniertes und eiskaltes Inter die Durchschlagskraft vermissen und präsentiert sich in der Defensive bisweilen ungeordnet.
Der Star des Spiels: Milan Skriniar. Der slowakische Neuzugang stand wie ein Fels in der Brandung und nahezu jeder Angriff prallte am 22-Jährigen ab. War damit sinnbildlich für die exzellente Abwehrarbeit von Inter Mailand.
Der Flop des Spiels: James Rodriguez. Konnte auf der Spielmacherposition keine Akzente setzen und ließ die von ihm erwartete Kreativität vermissen. Ebenfalls schwach: Mats Hummels.
Der Schiedsrichter: Jansen Foo. Agierte sehr ruhig und besonnen und ließ viel laufen - manchmal vielleicht zu viel, wie beim Ellbogenschlag von Lewandowski. Pfiff Eder in der 35. Minute frei vor dem Tor der Bayern fälschlicherweise wegen Abseits zurück.
Das fiel auf:
- Die Bayern probierten es oftmals mit langen Bällen, nachdem die Italiener die Räume gut aufteilten und dem Rekordmeister so wenig Platz ließen, zu kombinieren. Auch Lewandowski ließ sich dabei immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen, um sich die Bälle zu holen.
- Neuzugang James durfte das erste Mal auf seiner angestammten Zehner-Position schalten und walten, konnte sich aber kaum in Szene setzen, nachdem der Inter-Defensivverbund den Kolumbianer gekonnt aus dem Spiel nahm und es die Bayern zumeist über die Außen probierten.
- Zwar hatte die Ancelotti-Elf im ersten Durchgang etwas mehr Spielanteile und Torschüsse, wirklich gefährlich wurde es aber nur sehr selten. Inter präsentierte sich taktisch hervorragend eingestellt, gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe und war bei Kontern brandgefährlich.
- Nach dem Seitenwechsel rafften sich die Münchner nochmals auf, fanden aber erneut kaum Räume und ließen vor allem die Kreativität im Aufbau vermissen. Besonders im Zentrum war man den Italienern klar unterlegen, daran konnten auch die eingewechselten Müller und Sanches nicht viel ändern.