Christoph Daum hat Mesut Özil und Ilkay Gündogan nach deren Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Schutz genommen. Den weit verbreiteten Vorwurf der Wahlkampf-Hilfe für Erdogan durch die beiden Nationalspieler teilt Daum nicht.
"Erdogan ist ein absoluter Fußballfan und für ihn sind solche Bilder normal. Nur durch die anstehende Wahl und die aktuellen Differenzen Deutschlands mit der Türkei werden diese Fotos in einen politischen Kontext gestellt", sagte Daum im Gespräch mit t-online.
Der langjährige Trainer von Fenerbahce und Besiktas will die Aktion nicht überbewerten und rät in der öffentlichen Diskussion dazu, "die Sache zu versachlichen und als eine Geste des Miteinanders zu sehen".
Nichtsdestotrotz müssten sich die beiden Mittelfeldakteure "ihrer Vorbildfunktion im Klaren sein und auf die überzogenen Reaktionen angemessen reagieren".
Deutliche Kritik an Mesut Özil und Ilkay Gündogan
Nach den veröffentlichten Fotos, auf welchen die beiden Nationalspieler dem türkischen Präsidenten signierte Trikots überreichen, sahen sich Özil und Gündogan heftiger Kritik von Politikern und Sportlern ausgesetzt.
"Der Fußball und der DFB stehen für Werte, die von Herrn Erdogan nicht hinreichend beachtet werden", kritisierte DFB-Präsident Reinhard Grindel auf Twitter. Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff sprach von "einer unglückliche Aktion, bei der sich die Spieler der Bedeutung der Situation hätten bewusst sein müssen".