Der Superclasico zwischen River Plate und Boca Juniors versinkt im Chaos, soll trotz der Krawalle und Attacken auf den Mannschaftsbus von Boca aber stattfinden. Nach der Verlegung auf den Sonntag wurde auch diesmal nicht gespielt, die Entscheidung über einen neuen Termin fällt in Kürze. SPOX tickert alle Geschehnisse vor und während des Finals der Copa Libertadores mit.
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17.40 Uhr: Genua bietet sich als Austragungsort an
Noch ist nicht sicher, wann und wo das das Rückspiel ausgetragen wird. Über eine Verlegung ins Ausland wurde bereits spekuliert. Mit Genua hat sich eine europäische Stadt um die Austragung beworben. Stefano Anzalone, Bürgermeister der italienischen Stadt, hat einen Brief an die Klubpräsidenten von River Plate und Boca geschrieben. "Unsere Stadt, die historisch, kulturell und durch den Sport eng mit Buenos Aires verknüpft ist, spürt eine tief sitzende Verbindung zu Ihren beiden Klubs, die von italienischen Auswanderern gegründet wurden", heißt es in dem Schreiben.
12.00 Uhr: Pressestimmen zum Superclasico
Die doppelte Absage des Superclasicos ist das Top-Thema in den internationalen Gazetten. Wir haben die Pressestimmen für euch zusammengefasst.
Bild (Deutschland): Die hässliche Mutter aller Endspiele. Zwei feindliche Planeten prallen aufeinander. Es geht um die Welt-Herrschaft im Fußball. Aber was für eine Welt ist das?
Mundo Deportivo (Spanien): "Das Bild des argentinischen Fußballs am Boden. Die Welt sieht nach dem Ausfall des Finales ungläubig nach Argentinien."
AS: "Man war bereit für eine Party und bekam stattdessen einen Skandal. Wie vor drei Jahren in La Bombonera (Stadion von Bocas, Anm. d. Red.), als das Halbfinale ausfallen musste, blieb wieder ein River gegen Boca aus. Diesmal ist das Gefühl noch schlimmer."
The Sun (England): Die Fenster des Manschaftsbusses zerbrachen und der Einsatz von Tränengas führte dazu, dass sich die Spieler in der Kabine übergeben mussten.
Marca: "Ein Superfinale der Schande!"
Guardian (England): "Niemand hat eine Ahnung, ob und wann das Finale beginnen wird. CONMEBOL-Präsident Alejandro Dominguez wisse nicht, 'wann oder wo' das Spiel gespielt würde, wenn es überhaupt stattfindet."
Corriere dello Sport (Italien): "River gegen Boca: Chaos und Verschiebung. Wirbel in Argentinien um den Streit über das Final-Rückspiel der Copa Libertadores."
Blick (Schweiz): Der Wahnsinn im argentinischen Fussball hat einen neuen Tiefpunkt erreicht."
10.25 Uhr: Infantino streitet Gerüchte über Drang auf Austragung ab
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich am Montag zu den Gerüchten, er habe auf die Austragung des Superclasico-Finalrückspiels bestanden, geäußert. "Aufgrund der falschen Gerüchte möchte ich klarstellen, dass ich zu keinem Zeitpunkt darum gebeten habe, die Partie stattfinden zu lassen", sagte der Infantino der argentinischen Tageszeitung La Nacion: "Außerdem habe ich niemandem mit Sanktionen gedroht."
Mehrere Medien hatten am Samstag berichtet, Infantino habe bei der Krisensitzung im Stadion die Verantwortlichen der Klubs und des südamerikanischen Kontinentalverbandes CONMEBOL unter Druck gesetzt.
Der ehemalige Manchester-United-Profi und heutige Boca-Kapitan Carlos Tevez hatte bereits am Samstag ähnlich heftige Vorwürfe erhoben. "Wir mussten uns nach dieser Busfahrt übergeben und der Verband wollte uns zwingen, zu spielen. Das ist eine absolute Schande. Dann sollen sie River den Pokal doch gleich geben", schimpfte Bocas Superstar.
Infantino streitet das vehement ab: "Die Entscheidung lag beim CONMEBOL, niemals bei der FIFA", sagte der Schweizer, der als Ehrengast nach Argentinien gereist war.
Sonntag, 25. November
21.37 Uhr: Finale im Ausland?
Wo das Final-Rückspiel stattfindet, steht aktuell noch nicht fest. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage scheint ein Spiel im Stadion EL Monumental nicht möglich sein. Angeblich laufen die Planungen ein neutrales Spielfeld zu finden. Laut der Marca könnte die Begegnung sogar im Ausland ausgetragen werden. Paraguay, Uruguay oder Chile sind demnach im Gespräch.
20.50 Uhr: Verbandspräsident erklärt sich
In der eigens einberufenen Pressekonferenz erklärte CONMEBOL-Präsident Alejandro Dominguez die Verschiebung des Spiels: "Die Bedingungen sind nicht gleich und daher werden wir das Finale verschieben. Wir werden uns mit den Präsidenten von Boca Juniors und River Plate treffen, um eine Lösung zu finden. Aber das Spiel wird in jedem Fall ausgetragen", sagte Dominguez.
18.28 Uhr: Verantwortliche treffen sich am Dienstag
Ein erster kleiner Fahrplan wurde nun offiziell. Am kommenden Dienstag werden sich die beiden Klubpräsidenten mit dem Kontinentalverband CONMEBOL treffen über die Ansetzung des Spiels zu entscheiden. Wie golazoargentino.com berichtet, wird der 8. Dezember als neues Datum angepeilt. Dies wäre zehn Tage vor dem Halbfinale der FIFA-Klub-WM, bei der der Sieger antreten dürfte.
18.04 Uhr: Superclasico erneut verschoben
Nun ist es offiziell. Der Superclasico findet heute nicht statt. Das Final-Rückspiel in der Copa-Libertadores ist nach den heftigen Ausschreitungen an diesem Wochenende in Buenos Aires erneut verschoben worden. Wann die Partie nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Die Vereinsverantwortlichen sowie der südamerikanische Kontinentalverband CONMEBOL wollen sich demnächst treffen und eine neue Ansetzung der Partie festlegen.
17.12 Uhr: Boca Juniors beantragt Verlegung
Die Boca Juniors haben soeben eine Pressemitteilung herausgegeben. Darin beantragen die Verantwortlichen des argentinischen Hauptstadtklubs die Verlegung des Rückspiels. Beide Begegnungen sollen unter den gleichen Voraussetzungen gespielt werden. Wegen der schlechten Sicherheitslage im Stadion El Monumental soll das Rückspiel gar auf einen neutralen Platz ausgetragen werden.
16.45 Uhr: 400 zusätzliche Polizisten
Die zusätzlichen Vorkehrungen für das Final-Rückspiel laufen weiter auf Hochtouren. Wie das argentinische Justizministerium bekannt gab, werden 400 weitere Polizisten im Stadion El Monumental eingesetzt, um die Sicherheit der Zuschauer sowie der Spieler zu gewährleisten.
13.37 Uhr: Entscheidung am grünen Tisch?
Nach den skandalösen Vorkommnissen am Samstag prüfen die Boca Juniors offenbar, eine Entscheidung am grünen Tisch herbeizuführen. Das berichtet die spanische Sportzeitung Marca. Demnach ermögliche Artikel 8 der Regularien des Kontinentalverbands der nationalen Fußballverbände Südamerikas (CONMEBOL), ein Spiel im Falle von absichtlich herbeigeführten Verletzungen einer Mannschaft durch Fans des Gegners zu gewinnen, ohne anzutreten. Boca-Star Carlos Tevez machte sich bereits dafür stark (siehe Eintrag um 10.10 Uhr).
12.01 Uhr: Stadion weiter gesperrt
Wenige Stunden nach der Verlegung des Final-Rückspiels der Copa Libertadores auf Sonntag steht hinter dem argentinischen Klassiker zwischen River Plate und Boca Juniors weiter ein dickes Fragezeichen. Nach den gewalttätigen Attacken von River-Plate-Fans auf den Boca-Bus sperrte die Stadtverwaltung von Buenos Aires das Estadio Monumental vorerst.
"Ein Übermaß an Zuschauern und Versperrung der Fluchtwege", lautete die offizielle Begründung für den Beschluss. Die Sperre der Arena kann allerdings durch die Bezahlung der Geldstrafe in nicht öffentlich gemachter Höhe kurzfristig aufgehoben werden kann. Logistische Probleme beim erneuten Stadion-Einlass der rund 65.000 Fans, die am Samstag vergeblich auf den Anpfiff gewartet hatten, erscheinen allerdings in jedem Fall unvermeidlich.
11.11 Uhr: Grauenhafte Bilder
Mit Sport hat das, was sich in Buenos Aires zurzeit abspielt, nichts mehr zu tun. Die Boca-Spieler zeigen in den sozialen Netzwerken ihre Wunden.
10.10 Uhr: "Haben uns übergeben"
Geht es nach Carlos Tevez, sollte das Spiel überhaupt nicht mehr angepfiffen werden. "Wir mussten uns nach dieser Busfahrt übergeben und der Verband wollte uns zwingen, zu spielen. Das ist eine absolute Schande. Dann sollen sie River den Pokal doch gleich geben", schimpfte Bocas Superstar.
Tevez war nur leicht verletzt worden. Drei andere Spieler hatte es ebenfalls erwischt. Einer davon war Kapitän Pablo Perez, der mit Schnittverletzungen und einer Augenblessur ins Krankenhaus gebracht worden war, später aber mit einem bandagierten linken Auge ins Stadion zurückkehrte.
"So kann man ein Spiel nicht bestreiten", meinte Tevez. Der 34-Jährige erinnerte sich an die Tränengas-Attacken auf River-Spieler 2015. "Ich habe damals im Fernsehen gesehen, als viele River-Spieler sagten, dass kein Boca-Spieler zu ihnen kam, um zu fragen, wie es ihnen geht. Heute kam kein einziger River-Spieler vorbei", kritisierte Tevez den Rivalen.
10.00 Uhr: Klappt's heute?
Der Superclasico soll um 21 Uhr MEZ stattfinden. Falls nicht wieder etwas dazwischenkommt, könnt ihr die Begegnung LIVE auf DAZN verfolgen.
08.00 Uhr: "Eine Schande"
In Spanien hat das Spitzenspiel des Wochenendes schon stattgefunden. Atletico und Barcelona trennten sich 1:1. Barca-Legende Carles Puyol blickt dennoch besorgt und zugleich wütend nach Südamerika: "Diese Nachrichten aus Argentinien sind eine Schande! So lebt man den Fußball nicht! Schande!"
07.30 Uhr: Was für ein Chaos!
Fußball? Fehlanzeige! Gewalt und Chaos haben den Samstag bestimmt. Dabei freute sich die Fußballwelt auf ein Fußballfest zwischen den beiden Erzrivalen aus Buenos Aires. Alle Geschehnisse zum gestrigen Tag lest ihr hier nach.