Das mit großer Spannung erwartete Final-Rückspiel der Copa Libertadores zwischen River Plate und Boca Juniors Buenos Aires ist aufgrund von Randalen abgesagt worden.
Der Anstoß für die auf 21 Uhr MEZ angesetzte Partie wurde zunächst mehrmals verschoben, ehe der Präsident des südamerikanischen Fußball-Verband CONMEBOL Alejandro Dominguez mitteilte, dass das Spiel auf Sonntag, den 25. November verschoben wird (21 Uhr live auf DAZN).
Am Nachmittag (Ortszeit) hatte eine Gruppe von River-Fans den Bus der Gastmannschaft trotz großen Polizeischutzes mit Steinen angegriffen, als er im Monumental-Stadion ankam.
Berichten lokaler Medien zufolge soll beim Versuch der Polizei, die Lage unter Kontrolle zu bringen, Tränengas in den Bus gelangt sein. Fernsehbilder zeigten mehrere Boca-Spieler, darunter den ehemaligen Premier-League-Star Carlos Tevez, hustend und mit tränenden Augen aus dem Bus aussteigen, der mehrere zerbrochene Fenster hatte. "Sie haben uns von überall angegriffen", sagte Boca-Kapitän Pablo Perez.
Boca-Spieler müssen ins Krankenhaus
Bocas Generalsekretär Christian Gribauldo sagte, dass einige Spieler bei dem Angriff Schnittwunden erlitten hätten. Diese seien "nicht in der Lage zu spielen", erklärte er weiter.
Drei der Akteure wurden in ein örtliches Krankenhaus verlegt. Medienberichten zufolge hatten die Boca Juniors die Gastgeber um eine Verlegung des Spiels gebeten. Die Intention der CONMEBOL und der FIFA sei es zunächst gewesen, das Spiel abzuhalten. CONMEBOL-Ärzte stellten keine schwerwiegenden Verletzungen bei den Spielern fest. "Aufgrund dieser Situation sind wir der Meinung, dass es aus medizinischer Sicht keinen Grund für die Aussetzung der Begegnung gibt", teilten die vier Begutachter in einem Schreiben mit.
Carlos Tevez empört: "Werden gezwungen zu spielen"
Die psychische Belastung der Spieler wurde dabei nicht berücksichtigt. "Wir sind nicht in der Verfassung zu spielen, aber wir werden dazu gezwungen", sagte Tevez noch einige Minuten vor der offiziellen Absage.
Laut der spanischen AS soll es zudem mehreren hundert Fans gelungen sein, mit gefälschten Tickets oder ohne gültige Karte ins Stadion zu kommen. Rund 300 gefälschte Tickets seien demnach konfisziert worden.