"Nach der Vorstellungspressekonferenz bin ich in die Umkleide gegangen. Ich war zuerst da, setzte mich hin, aber ein Spieler nach dem anderen kam und sagte: 'Das ist mein Platz.' Immer wieder habe ich um Entschuldigung gebeten und nach einem anderen Platz gefragt, immer wieder wurde auch der mir weggenommen", sagte der Franzose in seiner Netflix-Doku Anelka: Misunderstood.
Gefühlt 20-mal sei dies passiert, fuhr der Ex-Nationalspieler (69 Einsätze für die Equipe tricolore) fort. "Ich dachte mir: Was mache ich hier? Das ist feindliches Gebiet." Seinen ersten Tag bei den Königlichen bezeichnete er deshalb als "Anfang des Albtraums".
Real holte Anelka für 35 Millionen Euro
Anelka kam auch später in Madrid nie richtig an, erzielte lediglich zwei Tore in 19 Ligaspielen und wurde schnell als Fehleinkauf abgestempelt. Schließlich hatte Real 35 Millionen Euro, für damalige Verhältnisse eine Megasumme, als Ablöse für ihn an den FC Arsenal überwiesen. Der damals 20-Jährige isolierte sich in der Folge zunehmend, eine Tatsache, die er heute bereut.
"Bei Real Madrid zu spielen, erfordert Opfer und ich war zu jung, das zu verstehen. Es gab Dinge, die ich nicht hätte sagen und tun dürfen. Ich war früh dran, vielleicht zu früh", gab er zu.
Anelka wurde bei Real zum ersten Mal Champions-League-Sieger
Vor allem der Druck sei für ihn zu groß gewesen, fügte er an. "Ich hatte kein Privatleben mehr. Jeden Tag war ein Foto von mir in den Medien. Du bist 20 Jahre alt und kannst nicht auf die Straße gehen. Über alles, was du machst, wird gesprochen. Alles, was man kauft, steht am nächsten Tag in der Zeitung", erinnerte er sich zurück. "Ich habe bemerkt, was es bedeutet, ein Star zu sein und ich habe es gehasst."
Nach einer Saison, in der Anelka mit dem Klub die Champions League gewann und er mit zwei Treffern in den Halbfinalduellen gegen den FC Bayern doch noch eine Hauptrolle einnehmen sollte, war Schluss in der spanischen Hauptstadt. Der heute 41-Jährige wechselte nach einem Zerwürfnis mit den Verantwortlichen erneut für rund 35 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain in die Heimat.