Offiziell! Neymar wechselt von Paris Saint-Germain zu Al-Hilal nach Saudi-Arabien - scharfe Kritik von Ex-Barcelona-Star

Von SID / Falko Blöding
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© getty

Skeptiker werden sagen, die große Karriere von Brasiliens Fußball-Superstar Neymar sei vorbei. Der 31-Jährige denkt vor allem ans Geld und gibt dem saudischen Klub Al-Hilal sein Ja-Wort.

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Neymar steht vor dem spektakulären UNESCO-Weltkulturerbe von Diriyah, er trägt ein blaues Trikot - und er lacht. Stolz zeigt der brasilianische Weltstar auf das Wappen von Al-Hilal aus Riad: das Logo jenes Klubs, der ihm im neuen Paradies für nicht mehr sonderlich ambitionierte, aber sehr kontostandbewusste Fußball-Profis die Millionen dutzendweise hinterherwerfen wird.

"Ich bin hier in Saudi-Arabien. Ich bin Hilali.", sagte der 31-Jährige am Dienstag im Vorstellungsvideo nach einem Ritt durch die Sehenswürdigkeiten seiner neuen Heimat. Ja, auch Neymar verabschiedet sich von höheren sportlichen Zielen, um im Königreich fürstliches Geld zu verdienen: Er vergoldet seine Karriere in der Wüste.

Der Trend geht dahin, dass sich das Who is Who des Fußballs in Saudi-Arabien versammelt. Nach Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Sadio Mane und N'Golo Kanté spielt künftig auch Brasiliens Ausnahmespieler dort vor. Er soll einen Zweijahresvertrag erhalten, Al-Hilal wiederum soll etwas weniger als 100 Millionen Euro Ablöse für den teuersten Fußballer der Welt zahlen, der 2017 für die Rekordsumme von 222 Millionen vom FC Barcelona zu Paris St. Germain gewechselt war. Fast ein Schnäppchen? Sicherlich nicht, was das Gehalt angeht.

Richtig glücklich war der Supertechniker in Paris nicht mehr, auch wenn er mit dem siebenmaligen Weltfußballer Lionel Messi und Frankreichs Starstürmer Kylian Mbappé eine Super-Troika bilden durfte. Den Traum vom Champions-League-Triumph konnte das Trio mit PSG nicht verwirklichen - das Projekt scheiterte, dennoch verabschiedete der Verein den Scheidenden bei Twitter als "PSG-Legende". Al-Hilal seinerseits hatte bereits vergeblich versucht, Mbappé für 300 Millionen Euro Ablöse und ein angebliches Jahresgehalt von 700 Millionen zu bekommen.

Neymar wechselt zu Al-Hilal: Scharfe Kritik

Ex-Barcelona-Stürmer Jonathan Soriano kritisierte den Transfer noch am gleichen Abend mit deutlichen Worten. Der Spanier, der einst ebenfalls für den Klub aus Riad auf Torejagd gegangen war, warf dem ehemaligen PSG-Angreifer vor, keinen Ehrgeiz mehr zu haben.

Soriano meinte bei DAZN: "Neymar verfügt über genug Qualität, um eine Mannschaft anzuführen, welche die Champions League gewinnen kann. Ich finde, er hat das Handtuch geworfen."

Weiter erklärte der 37-Jährige, der bei Barca 2010 im Kader stand, als der Verein die Klub-WM gewann: "Es gibt hier keinen Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi mehr, er hätte die Fußballwelt gemeinsam mit Erling Haaland und Kylian Mbappé anführen können. Stattdessen hat er sich dazu entschieden, noch mehr Geld zu verdienen."

Superstars wechseln nach Saudi-Arabien

Neymar ist nach Messi (zu Inter Miami) der zweite PSG-Weltstar, der den französischen Abonnementmeister verlässt. Mbappé , der seinen 2024 auslaufenden Vertrag unter keinen Umständen verlängern will und vielmehr einen ablösefreien Wechsel zu Real Madrid im kommenden Jahr anstrebt, wurde inzwischen begnadigt: Seit Sonntag darf er wieder mit der ersten Mannschaft von PSG trainieren und in den nächsten Monaten versuchen, mit einer stark verschlankten Weltauswahl größtmöglichen Erfolg zu haben.

Der neue Trainer Luis Enrique steht trotzdem mächtig unter Druck. Der von Katar alimentierte Klub träumt wahrscheinlich dennoch vom Triumph in der Königsklasse. Vielleicht wird Vize-Weltmeister Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt für dieses Ziel der neue Stürmerstar. Neymar spült mit seinem Transfer einiges Geld in die PSG-Kasse, und auch das horrende Gehalt für den Brasilianer fällt schließlich weg.

Die Liste der Stars in Saudi-Arabiens Profiliga SPL ist mehr als ansehnlich. Dort kicken bereits Ronaldo, Mané (beide Al-Nassr), Benzema, Kanté (beide Al-Ittihad), Jordan Henderson (Al-Ettifaq) oder Riyad Mahrez beim vom Deutschen Matthias Jaissle trainierten Al-Ahli.

Was Neymar in Saudi-Arabien künftig verdient, dürfte eine exorbitant hohe Summe sein. Schließlich wurde beispielsweise Italiens Europameister-Coach Roberto Mancini gerade erst mit offenbar 120 Millionen Euro für drei Jahre vom saudischen Verband geködert. Am Sonntag hatte der 58-Jährige seinen Rücktritt als Cheftrainer der Azzurri erklärt.

"Die arabischen Sirenen sind eine zu große Verlockung", schrieb daraufhin der Mailänder Corriere dello Sera. Ähnlich dürfte es Neymar auch ergangen sein.

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