Im Mittelpunkt standen Routinier Pepe und Sérgio Conceição: Portos Abwehrchef und sein Coach sahen jeweils die Rote Karte – und hatten ihre Nerven anschließend nicht im Griff.
Pepe ließ sich in der vierten Minute der Nachspielzeit zu einem Tritt in das Gesäß von Benficas Außenverteidiger David Jurasek hinreißen. Schiedsrichter Luís Godinho zeigte ihm daraufhin die Rote Karte. Pepe reagierte hämisch und provozierte bei seinem Abgang demonstrativ, indem er sein Porto-Trikot in Richtung Benfica-Fans präsentierte.
Wenig später sah auch Conceição wegen seines Protests gegen Pepes Platzverweis Rot, weigerte sich aber, den Innenraum des Stadions zu verlassen. Er gestikulierte trotzig und fordert via Kapitän Iván Marcano eine Begründung des Unparteiischen für seinen Ausschluss. Es dauerte satte fünf Minuten, bis der ehemalige portugiesische Nationalspieler schließlich in den Katakomben verschwand. Ergebnis der Tumulte: satte 15 Minuten Nachspielzeit.
"Den portugiesischen Fußball blamiert"
Das Spiel, bei dem es insgesamt elf Gelbe Karten gab, war zum Zeitpunkt der Platzverweise längst entschieden: Rückkehrer Ángel Di María per Traumtor und Petar Musa hatten für die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt den Sieg herausgeschossen.
Insbesondere Conceiçãos Verhalten sorgte anschließend für Diskussionen. So meinte zum Beispiel Kommentator Pedro Fatela vom TV-Sender SIC: "Ich denke, es ist ein beschämender Moment. In erster Linie hat Sérgio Conceição den Verein FC Porto und den portugiesischen Fußball blamiert. Über diese Episode wird in der ganzen Welt gesprochen." Der als Heißsporn bekannte Conceição habe auch sich selbst "blamiert" und sei einfach "nicht in der Lage, sein Verhalten zu ändern".
Am nächsten Montag beginnt für Benfica und Porto die neue Saison in der Liga Portugal: Der Titelverteidiger aus Lissabon eröffnet seine Spielzeit mit einem Auswärtsspiel bei Boavista, während Vizemeister Porto bei Moreirense antritt.