David Alaba hat auf die harte Kritik seines ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Martin Hinteregger reagiert. Der Abwehrspieler hatte Ende Juli nichtssagende Interviews von Fußballern angeprangert und als Negativbeispiel Alaba genannt.
"Das ist der perfekte Profi, er ist richtig gescheit. Aber ich frage mich immer, warum Journalisten ihn überhaupt interviewen wollen - da kann ich ja gleich die Zirbe da hinten interviewen. Die sagt gleich viel", hatte Hinteregger dem österreichischen Nachrichtenmagazin profil gesagt.
Nun konterte der Ex-Bayer gegenüber der Sport Bild: "Normalerweise reagiere ich auf solche Dinge nicht, aber ich glaube, ich kann dazu schon mal etwas sagen, Martin hat sich ja nun schon grundlos mehrfach über mich geäußert. Dass er sich und seine Worte mit mir vergleicht, ist nicht geschickt. Ich bin seit über 10 Jahren, ob bei Bayern oder Real, Führungsspieler und habe im Gegensatz zu ihm damit verbunden eine spezielle Vorbildfunktion und meine Worte eine gewisse Bedeutung, zudem bin ich Kapitän unseres Nationalteams. Daher muss und will ich etwas mehr auf meine Sätze in der Öffentlichkeit achten."
Alaba weiter: "Zudem ist es mir wichtiger, intern klar die Meinung zu sagen und dort als Anführer voranzugehen. In der Zeit, die ich mit Martin - den ich als Mitspieler sehr geschätzt habe - gemeinsam in der Nationalmannschaft verbracht habe, sollte er das gemerkt haben. Und da habe ich, ehrlich gesagt, von ihm intern sehr selten klare Worte vernommen."
Martin Hinteregger: "So viel gelogen, wie es nur geht"
Hinteregger hatte zudem geäußert, er vermisse die Zeiten, in denen man nicht befürchten musste, mit öffentlichen Äußerungen Skandale auszulösen. Der für deutliche Worte bekannte Innenverteidiger räumte allerdings auch ein, selbst längst nicht immer ehrlich gewesen zu sein.
"Einmal im Jahr vielleicht, aber bei den anderen 100 Interviews habe ich so viel gelogen, wie es nur geht. Hauptsache, am nächsten Tag steht nichts in der Zeitung", sagte er.
Hinteregger hatte im Juli 2022 überraschend seine Profi-Karriere bei Eintracht Frankfurt beendet. Seither läuft er ab und zu in der Heimat für die unterklassige SGA Sirnitz auf.
Alaba kickte zwölf Jahre für den FC Bayern, ehe er 2021 zu Real Madrid wechselte. Für Österreich absolvierte er bislang 101 Länderspiele, Hinteregger kam in seiner Laufbahn auf 67 Partien.