Cavallin sagte, sie sei erstmals am 1. Juni 2022 während eines Urlaubs in Brasilien von Antony attackiert worden. Sie war seinerzeit schwanger und er habe ihr gedroht, sie aus dem fahrenden Auto zu werfen.
"Er sagte, wenn ich nicht bei ihm bleibe, darf mich auch niemand anders haben", so Cavallin. "Ich sagte ihm, dass ich schwanger bin, dass er mir Angst macht und mein Herz zum Rasen bringt. Ich zitterte vor Angst." Am nächsten Tag habe sie ein Krankenhaus aufgesucht, laut des Berichts von UOL verlor sie ihr Kind nach rund 16 Wochen Schwangerschaft.
Zudem äußerte sich Cavallin auch zu einem Vorfall am 15. Januar 2023. "Ich weiß nicht mehr genau, um wen es bei dem Streit ging. Aber es war auf jeden Fall jemand, mit dem ich Jahre zuvor zusammen war. Er schlug mir auf die Brust und das Silikon kippte um. Ich reiste dann nach Brasilien, um mich operieren zu lassen. Ich musste die Prothese austauschen. Er sagte: 'Ich wollte dir nicht wehtun, es war ein Unfall. Es war kein Schlag, ich habe dich nur geschubst und gegen die Wand gedrückt'."
Antonys Ex-Freundin Gabriela Cavallin berichtet von weiterem Gewaltvorfall
Dem Bericht von UOL zufolge wurde Cavallin an jenem Tag noch von einem Arzt in einem Zimmer im Hyatt Hotel in Manchester untersucht.
Derweil berichtete sie zu einem weiteren Vorfall vom 8. Mai 2023, bei dem sie sich bis zum Knochen in einen ihrer Finger schnitt, als sie versuchte, sich zu verteidigen: "Ich wusste, dass ich dort weg muss, aber ich konnte nicht. Ich mochte ihn sehr. Ich hatte viel Hoffnung. Ich dachte viel an die Anfänge unserer Beziehung und daran, was er mir zu Beginn bedeutet hatte. An jenem letzten Tag (8. Mai 2023, d. Red.) war es sehr ernst. Ich hatte wirklich Angst, dass ich nicht mehr aus dem Haus kommen würde. Antony schloss die Haustür ab und wollte mich nicht gehen lassen. Mein Finger war offen, alles tat weh. Er zerstörte meine Sachen, nahm meinen Pass."
Im Juni 2023 erstattete Cavallin in Sao Paulo (Brasilien) Strafanzeige gegen Antony. Laut UOL hat sie den 23-jährigen brasilianischen Nationalspieler auch bei der Polizei von Greater Manchester angezeigt. SPOX und GOAL haben sowohl die Polizei von Greater Manchester als auch Manchester United um ein Statement gebeten.
Derweil ist auch Antonys Nationalmannschaftskollege Neymar zumindest passiv an dem Fall beteiligt. Laut UOL reagierte Antony eifersüchtig darauf, dass seine Ex-Freundin mehrere Social-Media-Posts von Neymars Freund Gil Cebola mit einem Like versah und kommentierte, in denen der Offensivstar von Al-Hilal zu sehen war. So soll Antony Cavallin vorgeworfen haben: "Was ich nicht verstehe ist, dass du alles geliked hast, was Gil Cebola über Neymar gepostet hat. Selbst wenn es ein altes Foto war. Es gibt sogar ein kommentiertes Foto."
Manchester United: Antony weist Vorwürfe zurück
Antony wies die Vorwürfe, wie bereits vor einigen Wochen, zurück. Er schrieb bei Instagram unter anderem: "Aus Respekt vor meinen Fans, Freunden und meiner Familie fühle ich mich verpflichtet, öffentlich zu den falschen Anschuldigungen Stellung zu nehmen, deren Opfer ich bin. (...) Ich kann mit Gewissheit sagen, dass die Anschuldigungen falsch sind und dass die bereits vorgelegten und noch vorzulegenden Beweise zeigen, dass die erhobenen Vorwürfen nicht stimmen."
Meine Beziehung zu Gabriela war stürmisch, mit verbalen Beleidigungen von beiden Seiten, aber ich habe nie körperliche Aggressionen ausgeübt."
Der ehemalige Ajax-Spieler meinte zudem, seine Ex-Partnerin präsentiere in jedem Interview und jeder Aussagen "eine andere Version der Anschuldigungen". Er vertraue darauf, "dass die polizeilichen Ermittlungen die Wahrheit über meine Unschuld ans Licht bringen werden."
Antonys Dementi ändert aber nichts an der Tatsache, dass er von der brasilianischen Nationalmannschaft ausgeladen wurde. Für die anstehende Partien in der WM-Qualifikation gegen Bolivien und Peru steht er nicht mehr im Kader. Der Verband CBF verkündete dies und erklärte: Aufgrund der "Tatsachen, die den Stürmer von Manchester United, Antony, betreffen und die untersucht werden müssen", habe man diese Entscheidung getroffen. Sie schütze "das mutmaßliche Opfer, den Spieler, die Mannschaft und den Verband".