"Sogar Babys wurde angegriffen - was hätten Sie getan?" Uruguay-Trainer Marcelo Bielsa attackiert Medien und Copa-Gastgeber USA

Von Oliver Maywurm
Marcelo Bielsa Uruguay
© Getty

Uruguays Nationaltrainer Marcelo Bielsa hat seine Spieler nach der gewaltsamen Auseinandersetzung mit kolumbianischen Fans nach der 0:1-Niederlage im Halbfinale der Copa América verteidigt.

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"Das Einzige, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass meine Spieler so reagiert haben wie es alle Menschen getan hätten", sagte Bielsa auf einer Pressekonferenz am Freitag. Er führte aus: "Man muss sich nur anschauen, was passiert ist: Ihre Freundinnen, Frauen, Mütter, sogar Babys wurden angegriffen - was hätten Sie da getan?"

Nach dem Ende des Halbfinals vor einigen Tagen waren uruguayische Spieler und kolumbianische Fans auf der Tribüne aufeinander los gegangen. "Das ist eine Katastrophe. Unsere Familie war in Gefahr und es war keine Polizei in der Nähe", sagte Uruguays Kapitän José María Giménez: "Wir mussten auf die Tribüne gehen, um unsere Liebsten mit winzigen neugeborenen Babys herauszuholen."

Bielsa sagte indes weiter: "Wenn man sieht, dass es eine Überreaktion gibt, dass es gewalttätig wird, ist natürlich niemand für Gewalt. Aber man muss sich immer anschauen, worauf reagiert wird." An die Medien gerichtet betonte er: "Ihr alle wisst, dass es keine andere Möglichkeit gab. Aber ihr wollt, dass wir uns dazu äußern, weil ihr dann nicht diejenigen seid, die für ihre Aussagen belangt werden können."

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© getty

Bielsa, der mit Uruguay am Samstag noch das Spiel um Platz 3 gegen Kanada bestreitet, äußerte derweil auch Kritik an Copa-Gastgeber USA. Vor allem die Platzverhältnisse während des Turniers stießen ihm übel auf.

"Sie haben gesagt, dass die Plätze in perfektem Zustand seien und viele Lügen erzählt", so Bielsa. "Man sah, dass die Rasenflächen nicht gut waren. Sie sagten auch, dass die Trainingsplätze perfekt wären, aber Bolivien konnte zum Beispiel darauf nicht trainieren. Ich habe Bilder gesehen, die das belegen. Das ist eine Plage voller Lügner."