"Tut mir aufrichtig leid": Enzo Fernández entschuldigt sich nach Rassismus-Eklat - Chelsea leitet Untersuchung ein

Von Falko Blöding
Enzo Fernandez
© getty

Der argentinische Nationalspieler Enzo Fernández hat sich für das Singen eines rassistischen Songs nach dem Gewinn der Copa América öffentlich entschuldigt.

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In seiner Instagram Story schrieb der 23-Jährige: "Ich möchte mich aufrichtig für ein Video entschuldigen, das ich während der Feierlichkeiten der Nationalmannschaft auf meinem Instagram-Kanal gepostet habe. Der Song enthält höchst beleidigende Worte, für die es absolut keine Entschuldigung gibt. Ich bin gegen jede Form von Diskriminierung und entschuldige mich dafür, dass ich mich von der Euphorie unserer Copa América-Feierlichkeiten anstecken ließ. Dieses Video, dieser Moment, diese Worte spiegeln weder meinen Charakter noch meine Überzeugungen wider. Es tut mir aufrichtig leid."

Der Albiceleste-Mittelfeldspieler hatte nach dem 1:0-Erfolg im Endspiel der Südamerikameisterschaft gegen Kolumbien ein Live-Video aus dem argentinischen Mannschaftsbus gestreamt. Dabei ist zu sehen, wie er und mehrere Mitspieler ausgelassen einen vulgären Song aus dem Jahr 2022 zum Besten geben. Darin wird sich über die afrikanischen Wurzeln mehrerer französischer Nationalspieler lustig gemacht.
Argentinien und Frankreich standen sich im Finale der WM 2022 in Katar gegenüber. Rund um das spektakuläre Endspiel entstand der Song, in dem es unter anderem heißt: "Sie spielen für Frankreich, aber sie stammen aus Angola." Eine weitere Textzeile lautet: "Ihre Mutter kommt aus Nigeria, ihr Vater kommt aus Kambodscha, aber im Ausweis steht Frankreich."

Fernández spielt bei seinem Klub FC Chelsea gleich mit mehreren Spielern zusammen, die er mit diesen Zeilen rassistisch beleidigte. Wesley Fofana, der bisher ein A-Länderspiel für Frankreich absolviert hat, hat Wurzeln in der Elfenbeinküste. Und auch Fernández' weitere französische Chelsea-Kollegen Axel Disasi, Benoit Badiashile, Malang Sarr, Malo Gusto, Lesley Ugochukwu und Christopher Nkunku haben afrikanische Wurzeln.

Fofana äußerte bereits seinen Unmut und kommentierte den Clip bei Instagram mit den Worten: "Fußball im Jahr 2024. Unverhohlener Rassismus."

Mittlerweile hat auch Fernández' Klub Chelsea reagiert. Die Blues kündigten in einem offiziellen Statement unter anderem an, ein Disziplinarverfahren gegen Fernández einzuleiten.

In der Mitteilung der Londoner heißt es: "Der Chelsea Football Club findet alle Formen von diskriminierendem Verhalten völlig inakzeptabel. Wir sind stolz darauf, ein vielfältiger, integrativer Verein zu sein, in dem sich Menschen aus allen Kulturen, Gemeinschaften und Identitäten willkommen fühlen. Wir nehmen die öffentliche Entschuldigung unseres Spielers zur Kenntnis und werden sie als Gelegenheit nutzen, um aufzuklären. Der Club hat ein internes Disziplinarverfahren eingeleitet."

Der französische Fußballverband erklärte: "Angesichts der Schwere dieser schockierenden Äußerungen, die gegen die Werte des Sports und der Menschenrechte verstoßen, beschloss der Präsident des FFF, Philippe Diallo, sich direkt an seinen argentinischen Amtskollegen und die FIFA zu wenden und eine Klage wegen rassistischer und diskriminierender Äußerungen einzureichen."